Mit viel Gefühl
Bergidylle und Herzschmerz: Das verbindet die Serien "Der Bergdoktor" und "Die Landarztpraxis"
- Aktualisiert: 30.10.2024
- 13:46 Uhr
- teleschau
Wenn du den "Bergdoktor" (ZDF) liebst, wirst du auch "Die Landarztpraxis" (SAT.1) lieben. Denn die beiden Serien haben viele Gemeinsamkeiten. Wir sagen dir, warum sie so erfolgreich sind.
Ärzteserien, Serien um Ärzte, Pfleger, Sanitäter oder medizinische Rettungskräfte sind fast so alt wie Fernsehserien an sich. Schon 1937 flimmerte in Amerika die Serie "Dr. Kildare" über die damals noch begrenzt erhältlichen Bildschirme. In Deutschland gebührt die Vorreiter-Ehre den Serien "Landarzt Dr. Brock" und "Hafenkrankenhaus", die 1967 und 1968 (beide bei der ARD) auf Sendung gingen. Ab 1985 veredelte "Die Schwarzwaldklinik" (ZDF) das Genre zu einem der beliebtesten. Drei Jahre nachdem die Schwarzwaldklinik ihre Pforten schloss, feierte "Der Bergdoktor" bei SAT.1 sein Debüt. Die Serie lief bis 1997 und wurde 2008 vom ZDF mit dem "neuen" Bergdoktor Hans Sigl neu aufgelegt.
Wikipedia listet beispielhaft 31 Ärzteserien auf. Da ist "Die Landarztpraxis" noch nicht aufgeführt. Das sollte sich ändern, denn sie legte einen tollen Start hin und entwickelte sich schnell zum Quotenrenner. Derzeit wird an der dritten Staffel gearbeitet.
Zehn Gründe, warum "Die Landarztpraxis" und "Der Bergdoktor" so erfolgreich sind
Was macht "Die Landarztpraxis" so erfolgreich, dass sie bereits jetzt neben einem "Dauerläufer" wie "Der Bergdoktor" besteht? Hier sind zehn Gründe, die auf den großen Gemeinsamkeiten beruhen:
- Naturkulisse: Beide Serien spielen in wunderschönen ländlichen Gegenden, die eine idyllische Atmosphäre schaffen. Während "Der Bergdoktor" in den Alpen spielt, bietet "Die Landarztpraxis" mit dem bayerischen Voralpenrand und dem malerischen Schliersee eine ebenso malerische ländliche Umgebung.
- Sympathische Hauptfiguren: Die Hauptcharaktere, hier Hans Sigl als Dr. Martin Gruber, dort Caroline Frier als Dr. Sarah König, sind Menschen mit starken moralischen Werten und einem tiefen Engagement für ihre Patient:innen. Sie verkörpern Empathie, Verständnis und Durchhaltevermögen.
- Beziehungen und zwischenmenschliche Dramen: Findet Sarah ihr großes Glück? Kommen Doro und Lukas zusammen? In beiden Serien geht es nicht nur um Medizin, sondern auch um persönliche Schicksale, Beziehungen und familiäre Herausforderungen, die emotional berühren.
Die Zuschauer identifizieren sich mit "Die Landarztpraxis"
- Medizinische Themen: Beide Serien bieten spannende medizinische Fälle, bei denen Diagnosen gestellt und Leben gerettet werden müssen. Die Zuschauer erhalten Einblicke in das Leben eines Arztes und einer Ärztin auf dem Land.
- Harmonie zwischen Beruf und Privatleben: Sowohl in "Die Landarztpraxis" als auch in "Der Bergdoktor" wird die Balance zwischen beruflichen Herausforderungen und dem Privatleben der Protagonist:innen thematisiert. Das spricht die Fans an. Auch wenn sie andere Berufe haben: die Herausforderung, Job und Privatleben zu bewältigen, kennt jeder.
- Gemeinschaftsgefühl: Beide Serien stellen das Leben in einer engen Dorfgemeinschaft dar, in welcher die Ärzt:innen eine zentrale Rolle spielen und das Wohl der Menschen über alles geht. Das bringt oft herzerwärmende Momente mit sich.
Lachen, weinen, mitfiebern: Die Fans sind hautnah bei "Die Landarztpraxis" dabei
- Authentische Konflikte: Die Dramen und Konflikte in "Die Landarztpraxis" und "Der Bergdoktor" wirken realistisch und nachvollziehbar, weil sie oft Alltagsprobleme wie Gesundheitskrisen, Generationenkonflikte oder romantische Verstrickungen behandeln. Themen also, mit denen auch die Zuschauenden in ihrem realen Leben konfrontiert werden.
- Abwechslung durch Gastrollen: In beiden Serien gibt es regelmäßig interessante Gastrollen, die frischen Wind in die Serie bringen und für neue Dynamik sorgen.
- Langfristige Charakterentwicklung: Die Figuren entwickeln sich über die Zeit weiter, sodass man als Zuschauer:in eine tiefere Bindung zu ihnen aufbauen kann. Ihre Höhen und Tiefen sind fesselnd.
- Guter Mix aus Drama und Leichtigkeit: Sowohl "Landarztpraxis" als auch "Der Bergdoktor" haben eine ausgewogene Mischung aus ernsten Momenten und leichter Unterhaltung, was die Serien unterhaltsam und emotional abwechslungsreich macht. Der Fan kann mit seinen Held:innen mitfiebern, über sie (und mit ihnen) lachen und weinen.
Cliffhanger garantiert: Tägliche Spannung bei "Die Landarztpraxis"
Es gibt aber auch Unterschiede:
- "Der Bergdoktor" kommt seltener, dafür aber länger: Seit Staffel fünf (2012) werden die (seit 2017) je acht Episoden einer Staffel im 90-minütigen Spielfilmformat gesendet.
- "Die Landarztpraxis" dagegen ist eine medizinische "Daily Soap" und läuft montags bis freitags. Die Episoden sind 35 Minuten lang. Die hohe Taktung führt zu einer höheren Verbundenheit der Fans, die wahrlich täglich mitfiebern können - und dazu, dass "Die Landarztpraxis" nach nur zwei Staffeln bereits fast so viele Folgen auf dem Buckel hat (140) wie "Der Bergdoktor" in 16 Jahren ansammelte (156).
- Cliffhanger: "Die Landarztpraxis" schont die Nerven des Publikums nicht. Meist gibt es an jedem Episoden-Ende einen Cliffhanger, eine Situation, die den Fan atemlos bangend zurücklässt: Überlebt der Patient? Fliegt die Liebeslüge auf? Cliffhanger sind typische Merkmale von "Daily Soaps". Bei wöchentlichen Ausstrahlungen wie beim "Bergdoktor" fehlen sie meist, weil dort pro Episode ein konkreter Fall behandelt (und aufgelöst) wird - unabhängig davon, dass sich andere Handlungsstränge (Beziehungen, berufliche Entwicklungen, private Probleme) stets weiterentwickeln.
Fazit: Heimatverbundenheit, Held:innen und emotionale, spannende Handlungen verbinden "Die Landarztpraxis" und "Der Bergdoktor" (und andere Serien). Deshalb: Bei Sarah König & Co. am Schliersee wird der Arztserien-Fan bestens betreut.