Freitag, 23. Februar
Good News: Besserer Schutz für wandernde Tierarten
- Aktualisiert: 20.02.2024
- 13:37 Uhr
- teleschau
Bei einer Konferenz der sogenannten Bonner Konvention im usbekischen Samarkand verständigten sich Personen aus Regierung, Wissenschaft und Naturschutz auf einen besseren Schutz bedrohter Tierarten auf internationaler Ebene.
Ländergrenzen existieren für Tiere nicht
Sie suchen nach neuer Nahrung, Laichplätzen oder saisonalen Lebensräumen: Viele Tierarten begeben sich auf Wanderschaft und legen dabei häufig mehrere tausend Kilometer zurück. Zugvögel, Elefanten oder Wale sind Staatsgrenzen dabei egal. Das erschwert es, bedrohte wandernde Arten zu schützen. Während ein Land die Jagd bestimmter Tiere verbietet, könnte sie im nächsten eventuell erlaubt sein.
Diesem Problem versuchen das UN-Umweltprogramm UNEP und die sogenannte Bonner Konvention, in der über 130 Staaten Mitglied sind, zu lösen. Auf der 14. Konferenz der Mitgliedsstaaten im usbekischen Samarkand haben sich unter dem Banner der Bonner Konvention Regierungsvertreter:innen, Naturschützer:innen und Wissenschaftler:innen nun auf einen besseren Schutz für wandernde Tierarten geeinigt.
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Besserer Schutz von Meeresbewohnern
Eines der Hauptthemen auf der Konferenz war der bessere Schutz von Meeresbewohnern, die im zunehmenden Maße durch Überfischung, Beifang und Plastikverschmutzung bedroht sind. Als Ergebnis wurde ein Aktionsplan zum Schutz der marinen Arten vor der Küste Westafrikas aufgestellt. Die dortige Überfischung bedroht nicht nur die Tierwelt, sondern auch die Lebensgrundlage von vielen Menschen in der Region.
Das solche vereinbarten Schutzmaßnahmen nicht nur leere Versprechungen sind, sondern auch eine Wirkung entfalten, zeigt sich etwa an den Buckelwalen, deren Population sich nachhaltig nach dem Walfangverbot von 1986 erholt hat. Gleiches gilt für die Saiga-Antilope aus Zentralasien.
Entsprechend positiv sind die an der Konferenz teilnehmenden Umweltschutz-Organisationen gestimmt: "Die in Samarkand getroffenen Vereinbarungen sind klare Bekenntnisse der Staaten für striktere und effizientere Schutzmaßnahmen", so Nicolas Entrup, Leiter der internationalen Zusammenarbeit bei Ocean Care.
Darüber hinaus wurden im Zuge der Konferenz weitere Tierarten in die Liste der vom Aussterben bedrohten oder stark gefährdeten Arten aufgenommen, wie etwa der Ostsee-Schweinswal, der Sandtigerhai oder der Chile-Pelikan, was einen strengeren Schutz dieser Tiere bedeutet.
Mehr Zusammenarbeit auf internationaler Ebene
Ein weiteres Ergebnis der Konferenz ist eine neue Initiative, die Gebiete identifizieren soll, die für wandernde Tierarten von Bedeutung sind. Vor allem an Land zerstören menschliche Aktivitäten wie Straßen- oder Siedlungsbau die Wanderrouten vieler Tierarten, was in einigen Fällen deren Bestand bedroht.
Zudem bekräftigten internationale Organisationen wie etwa die Naturschutzorganisation WWF, die internationale Union für Naturschutz sowie die UNEP, künftig noch enger zusammenarbeiten zu wollen, um den grenzüberschreitenden internationalen Tierschutz zu intensivieren.