Ist der König etwa Pleite?
Kurioser Plan: So will König Charles jetzt Geld verdienen
- Aktualisiert: 23.02.2023
- 13:49 Uhr
- Jannah Fischer
König Charles will sich Volksnah zeigen und gilt auch als Sparfuchs - eine Kombination, die nicht immer unter einen Hut passt, wie seine neueste Idee zeigt. Fans der Royals dürfen jetzt exklusive Einblicke ins Leben der Windsors bekommen, aber zu einem Preis, der viele schockiert...
Zockt König Charles seine Fans ab?
Kurz vor seiner Krönung im Mai inszeniert sich Charles als modern und volksnah, in dem er die Tore des Buckingham Palace öffnet. Zum ersten Mal bietet der offizielle Wohn- und Regierungssitz der Royals exklusive 90-Minütige Führungen abseits der Touristenmassen an, in denen man bisher nie öffentlich zugängliche Staatsräumlichkeiten und Schätze aus der Royal Collection bewundern kann. Die Touren sind nur für einen kurzen Zeitraum von März bis Mai buchbar, was die Anfrage gehörig ankurbeln soll.
Wer jetzt direkt eine der exklusiven Touren durch den Palast buchen will, sollte vorher kurz auf's Bankkonto schauen - denn um diese zu erleben, muss man schlappe 90 Pfund (umgerechnet circa 102 Euro) hinblättern. Eine Minute der Führung kostet also ein Pfund!
Ein normales Tagesticket inklusive Audioguide durch die in den Sommermonaten immer geöffneten Teile des Buckingham Palace kostet im Vergleich zwischen 30-33 Pfund, umgerechnet zwischen 34-37 Euro. Na klar, hier fehlt eine exklusive Führung mit einem Tourguide. Aber andere Königshäuser bieten ebenfalls solche Arten von Führungen durch ihre Schlösser an - für viel weniger Geld!
Die Königsfamilien der Schweden und die der Dänen wollen für ein solches Erlebnis um die 15 Euro, die Norweger verlangen ebenfalls unter 20 Euro Eintritt um ihr Schloss anzuschauen.
Doch es gibt eine mögliche Erklärung, wieso ausgerechnet die britischen Royals ihre Preise im Vergleich um ein fünffaches aufschlagen...
Der Buckingham Palace zerfällt
Die Queen ist "not amused": Rattenplage im Buckingham-Palast
Der prunkvolle Palast hat einige Mängel, die man auf den ersten Blick gar nicht so sieht. Aber Teile des alten Gebäudes wurden zuletzt während des zweiten Weltkriegs renoviert! Allein die Elektrik, Heizungen und Wasserleitungen wurden über Jahre hinweg sich selbst überlassen - und weißen nun erhebliche Mängel auf. Laut der offiziellen Website werden die Renovierungsarbeiten zehn Jahre dauern und sollen den Palast für die nächsten 50 Jahren wieder fit machen. Die Kosten der Arbeiten werden auf 400 Millionen Euro geschätzt.
Durch die 100-Euro-Tickets will König Charles vermutlich die Instandsetzung des Buckingham Palace mitfinanzieren. Und kann natürlich auch die (zugegeben notwenide) Renovierung begründen: ein geöffneter Palast bedeutet, dass dieser ja auch vorzeigbar sein muss... Aber auch schon vor den Teuer-Tickets wusste Charles, wie er Profit erzielen kann. Seine wunderschön angelegten Gärten auf Highgrove kann man zwischen April und September kostenpflichtig besichtigen, sich einen Afternoon Tea für 35 Pfund pro Person buchen oder selbsthergestellte Produkte wie Honig im offiziellen Shop erwerben.
König Charles ist ein Sparfuchs
Mit dem Tod seiner Mutter fand sich Charles plötzlich zwischen den Stühlen. Einerseits will er das Erbe von Elizabeth und die royalen Traditionen ehren, anderseits wurden in Großbritannien und dem Commonwealth immer mehr Stimmen laut, die Monarchie ganz abzuschaffen. Einer der Gründe, die Gegner der Monarchie gerne anbringen, ist, dass die Royals auf Kosten der Steuerzahler leben.
Hochzeiten, Krönungen, Staatsbankette, Auslandsreisen - die Royales kosten den britischen Steuerzahler eine Menge. Allein im Jahr 2021 waren es 87,5 Millionen Pfund laut dem Royal Household.
Das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. kostete laut dem Wirtschaftsmagazin The Economic Times mehrere Milliarden Euro, zusammengesetzt aus den Verlusten durch die angeordnete Geschäfts- und Börsenschließungen aber auch teuren Ausgaben wie Polizeitruppen für die Beerdigung. Die Krönung von Charles, nur wenige Monate später, wird ebenfalls ein teures Vergnügen. Doch genau diesem Gegenwind will der Neu-König mit Sparmaßnahmen entgegenwirken. Zwar wird seine Krönung ebenfalls prunkvoll (alles, was wir bereits zur Krönungszeremonie wissen, gibt's hier) - doch er will zum Beispiel Abstriche bei der Gästeliste machen, was erhebliche Kosten sparen soll. Auch für Familienmitglieder dreht King Charles den Geldhahn zu: Skandal-Prinz Andrew und Prinz Harry stehen nicht mehr auf der Gehaltsliste der Royals und müssen selbst Geld verdienen.