Malou gewinnt bei "The Voice of Germany" und veröffentlicht "Glacier Rivers"
- Veröffentlicht: 27.12.2023
- 13:43 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Die 24-jährige Kölnerin Malou Lovis sang im Finale von "The Voice of Germany" erst ein starkes Duett mit James Blunt und holte dann mit ihrer queeren Ballade "Glacier Rivers" den Sieg für sich und ihre Coaches Bill und Tom Kaulitz.
Welcher Auftritt in so einem Finale von "The Voice of Germany" ist wohl der schwierigste? Das Duett mit einem etablieren Popstar? Die Solo-Performance, mit der man am Ende die Gunst des TV-Publikums auf seine Seite ziehen will? Oder aber die Performance nach dem Sieg, wenn das Konfetti zu den eigenen Füßen liegt, man selbst noch gar nicht glauben kann, dass man gerade gewonnen hat und dann auch noch die schillernden Coaches um einen herum hüpfen – und man trotzdem noch einmal ran muss? Wenn man sich das Finale der aktuellen Staffel anschaut – und dabei vor allem die Siegerin Malou im Blick hat, muss man wohl sagen: Es ist die letzte Performance, kurz vor dem Abspann. Aber Malou hat auch diese gemeistert, nachdem sie erst mit Bühnenprofi James Blunt "All The Love That I Ever Needed" im Duett sang und den fast ein wenig blass aussehen ließ, um dann ihre erste Single "Glacier Rivers" zu performen.
Dieser letztgenannte Auftritt war es wohl, der ihren Sieg fixmachte. Die 24-jährige Kölnerin stand allein auf der Bühne, trug ein dunkelblau schimmerndes Sakko, stylische Ohrringe, ihr Septum-Piercing und ihre moderne lila Wollmütze. Und dann sang sie Zeilen, die unter die Haut gingen. "Glacier Rivers" ist nämlich mitnichten ein Song über die Schönheit der Natur oder den Klimawandel. Die "Gletscher-Flüsse" stehen hier als Metapher für ein Coming-out. Malou singt mit ihrer starken, souligen Stimme von der Liebe zu einer Frau, und dem Mut, sich dieser Liebe öffentlich zu bekennen: "I wanna be bold enough to swim in glacier rivers / I wanna be good enough to wake up next to her / I wish I was strong enough to overcome my fear of loving you / I wanna be bold enough to swim in glacier river / And let it go." Nach dieser Performance schwärmten nicht nur Bill und Tom, sondern auch Jurorin Shirin David. Sie sagte: "Ich habe dich noch nie so leuchten gesehen."
Nun gibt es "Glacier Rivers" in einer offiziellen Studioversion, die ganz auf Malous Stimme setzt und nicht ganz so bombastisch-balladesk wirkt wie die TV-Version. Sie erdet den Song und lässt ihn zugleich noch emotionaler werden. Vor allem die Gitarre passt dabei perfekt zu Malous Gesang – und dürfte die Richtung vorgeben, in der sie sich musikalisch verwirklichen will.