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Gladbach und Unterhaching geschlagen

DFB Pokal: Bremen und Leverkusen eine Runde weiter

  • Veröffentlicht: 15.12.2015
  • 21:30 Uhr
  • dpa
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Bremen schlägt Gladbach, damit scheidet die Borussia eine Woche nach dem K.o. in der Champions League auch im Pokal aus. Leverkusen gewinnt mit einem Arbeitssieg.

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Borussia Mönchengladbach geht auf der Zielgeraden des Fußballjahres 2015 die Puste aus. Eine Woche nach dem Scheitern in der Champions League verpasste der Bundesligafünfte auch den Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Die wegen großer Verletzungssorgen mit dem letzten Aufgebot angetretenen Gladbacher unterlagen am Dienstag Werder Bremen in einem hochklassigen Pokal-Fight mit 3:4 (1:0) und mussten damit schon die dritte Niederlage nacheinander hinnehmen. Die zuvor in vier Pflichtspielen sieglosen Norddeutschen hingegen zogen erstmals nach sechs Jahren wieder in die Runde der letzten acht Teams ein.

Vor 53.106 Zuschauern im Borussia-Park schoss das Sturm-Duo Claudio Pizarro (75.) und Anthony Ujah (78.) in der Schlussphase den Sieg heraus. Zuvor hatten Janek Sternberg (52.) und Jannik Vestergaard (58.) die ersten beiden Bremer Treffer erzielt, die Gladbacher Tore markierten Lars Stindl (32.) und zweimal Branimir Hrgota (73. und 90.+3).

Erstmals seit 1984 - damals hatte es ein denkwürdiges 5:4 der Gladbacher auf dem Bökelberg gegeben - trafen beide Clubs im DFB-Pokal wieder aufeinander. Und auch diesmal war es ein packendes Duell auf Augenhöhe. Der Tabellen-14. Werder präsentierte sich keineswegs wie ein Abstiegskandidat und wusste das Gladbacher Offensivspiel gut zu unterbinden. Die Hanseaten, die hoch verteidigten und mutig nach vorne spielten, besaßen in der Anfangsphase sogar die deutlich besseren Tormöglichkeiten. Doch bei einer Doppelchance von Oldie Claudio Pizarro und Theodor Gebr Selassie (10.) war Borussia-Keeper Yann Sommer zweimal zur Stelle. Eine Minute später setzte Werder-Kapitän Clemens Fritz einen Schuss nur haarscharf neben den Pfosten.

Gladbach mit Verletzungssorgen

Die Gladbacher kamen nur mühsam in die Partie - auch weil sich das Verletzungspech allmählich bemerkbar macht. Sieben Spieler fehlten der Mannschaft von Trainer André Schubert. Dabei ist mit Tony Jantschke, der beim 0:5 in Leverkusen als dritter Gladbacher Spieler in dieser Saison einen Kreuzbandriss erlitten hatte, auf längere Zeit nicht zu rechnen. Der Verteidiger wurde bereits operiert.

Die erste Chance der Gastgeber hatte der Brasilianer Raffael, der allein auf Schlussmann Felix Wiedwald zulief und vergab (14.). Danach war im Gladbacher Spiel viel Leerlauf. Das Kombinationsspiel funktionierte nicht wie gewohnt - zumindest bis zur 32. Minute: Dann ging es schnell, zu schnell für die Bremer. Über Mahmoud Dahoud und Thorgan Hazard gelangte der Ball zu Stindl, der einschoss und bereits sein viertes Tor im laufenden Pokal-Wettbewerb erzielte. Bis zum Pausenpfiff gab es weitere gute Gelegenheiten der Gladbacher durch Hazard (40.) und Raffael (44.).

Nach dem Seitenwechsel setzte Werder ganz auf Offensive - und wurde belohnt. Innerhalb von sieben Minuten drehten die Gäste das Spiel. Erst setzte Sternberg einen Schuss aus halblinker Position ins lange Eck, dann traf Vestergaard aus kurzer Entfernung. Zuvor hatte Sommer einen Freistoß von Florian Grillitsch noch an den Pfosten gelenkt.

Hazard als tragische Figur

Auf der Gegenseite avancierte dagegen Hazard fast schon zur tragischen Figur. Erst traf er den Innenpfosten (57.), danach verfehlte er zwei weitere Male in aussichtsreicher Position das Ziel (59. und 65.). Gladbacher kam durch den eingewechselten Hrgota nochmal zurück ins Spiel (73.), die Freude währte aber nur kurz. Pizarro traf aus sechs Metern nach feinem Zuspiel von Levan Öztunali (75.), drei Minuten später setzte sich Ujah gekonnt im Strafraum durch. Das Gladbacher Anschlusstor durch Hrgota kam zu spät.

Leverkusen ohne Glanz weiter

Mit einem glanzlosen Arbeitssieg in Unterhaching hat Bayer Leverkusen das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht und die letzte verbliebene Amateurmannschaft aus dem Wettbewerb geworfen. Beim 3:1 (1:1) am Dienstagabend verhinderten Javier Hernandez (31. Minute), Stefan Kießling (55.) und Karim Bellarabi (83.) die zweite historische Blamage der Werkself vor der Toren Münchens - im Mai 2000 hatte Bayer am letzten Bundesliga-Spieltag an selber Stelle noch die Meisterschaft verloren. Gut fünfzehneinhalb Jahre später träumte die inzwischen in die Fußball-Regionalliga abgestiegene SpVgg nach Maximilian Bauers Tor (27.) nur kurz vom nächsten Coup.

Die Leverkusener waren vor 12.500 Zuschauern lange überlegen, ließen aber beste Tormöglichkeiten aus und mussten sich zur Pause gar mit einem Remis begnügen. Teils fehlte die Konsequenz im Abschluss, teils agierten Kießling & Co. zu fahrlässig, und teils war einfach kein Vorbeikommen an Stefan Marinovic. Der Hachinger Torwart hielt seine Mannschaft mit starken Paraden im Spiel, auch wenn aus dem erhofften Viertelfinal-Einzug letztlich nichts wurde. Obendrein sah Ulrich Taffertshofer (79.) nach einem rüden Foul Gelb-Rot.

Haching spielte auf Konter

Nach vorne suchten die Oberbayern fast ausschließlich über Konter ihr Glück. In den seltensten Fällen schafften es die Regionalligakicker mal vor das Bayer-Tor - doch gleich eine der ersten Chancen saß. Einen Versuch von Thomas Steinherr wehrte Bernd Leno nach vorn ab, der mitgelaufene Außenverteidiger Bauer kam an den Ball und traf zum 1:0. Kopfschüttelnd drehten die Leverkusener Erstligakicker ab, im Regionalligastadion dagegen herrschte beste Stimmung.

Zumal die Gäste zu diesem Zeitpunkt längst deutlich hätten führen müssen. Nach fünf Minuten scheiterte Admir Mehmedi erstmals an Marinovic, der den Ball mit einem starken Reflex über die Latte lenkte. Vier Minuten später stand Kießling ganz allein vor dem Bayer-Kasten - und jagte die Kugel unbedrängt drüber. Nach einer knappen Viertelstunde blieb Marinovic Sieger gegen Hernandez.

Immerhin der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Unmittelbar nach dem Rückstand demonstrierten die Bundesliga-Stars einmal ihre Kaltschnäuzigkeit, die sie zuletzt in der Bundesliga bereits zu einem klaren 5:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach gebracht hatte. Über Christoph Kramer und Bellarabi landete der Ball bei Kießling, der diesmal die Übersicht behielt, Hernandez bediente und Sekundenbruchteile später mit dem Mexikaner das 1:1 bejubeln konnte.

Im Anschluss lief's dann ganz nach Bayer-Plan. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff nahm Kießling einen Steilpass des eingewechselten Marlon Frey frei auf, lief in den Strafraum und schob abgezockt in die kurze Ecke ein. Marinovic sah dieses eine Mal nicht gut aus. Seine Vorderleute probierten in der Endphase noch mal alles, drückten die Leverkusener hinten rein - hatten aber keinen Erfolg. Stattdessen entschied Bellarabi die Partie mit einem satten Rechtsschuss.

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