Die Temperaturen sinken teilweise
Etwas Abkühlung von der Gluthitze
- Veröffentlicht: 02.07.2019
- 09:25 Uhr
- dpa
Endlich etwas Abkühlung von der Gluthitze: In manchen Teilen Deutschlands werden vermutlich nicht einmal 20 Grad erreicht. Jedoch sind Waldbrände vielerorts noch eine große Herausforderung.
Schluss mit Schwitzen, wenn auch nicht überall: Eine von Norden einströmende Kaltfront bringt Deutschland eine geteilte Wetterlage. Vor allem im Norden und Nordwesten führt das nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu merklich kühleren Temperaturen, die bei Höchstwerten von 19 bis 23 Grad dort noch nicht einmal für einen meteorologischen Sommertag reichen. Weiter südlich ist es nicht nur wärmer, sondern zunächst auch schwül.
Nachdem für Montag in Nordbayern heftige Gewitter und lokaler Starkregen erwartet wurden, soll es am Dienstag zu einer Wetterberuhigung kommen. Im Norden sind bei Wolken und Temperaturen von 16 bis 20 Grad gelegentliche Schauer zu erwarten. Im Süden ist es hingegen überwiegend heiter und sonnig, mit Temperaturen zwischen 21 und 28 Grad aber längst nicht mehr so heiß.
Größter Waldbrand der Geschichte
Vielerorts wäre Regen jetzt segensreich. In Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel wütet der nach offiziellen Angaben größte Waldbrand in der Geschichte des Bundeslandes. Betroffen seien 430 Hektar auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen etwa 50 Kilometer südwestlich von Schwerin. Das Gelände sei hochgradig mit Munition belastet, was die Löscharbeiten erheblich erschwere, sagte Umweltminister Till Backhaus: "Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität." Die Feuerwehrleute dürften sich aus Sicherheitsgründen dem Brandgebiet nur bis auf 1000 Meter nähern. Rauchschwaden zogen bis nach Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Trotz der Gefahr durch Explosionen kämpfen Feuerwehrleute in Südhessen weiter gegen einen Waldbrand in der Nähe eines ehemaligen Munitionsdepots. Man rechnet dort noch mit Löscharbeiten bis Mittwoch. Die heißen Temperaturen der vergangenen Tage haben auch die Waldbrandgefahr in Bayern steigen lassen. Im Nationalpark Bayerischer Wald sei daher das Grillen bis auf Weiteres verboten, teilte die Parkverwaltung am Montag mit. Dort galt die zweithöchste Warnstufe.
Ostsee-Urlauber wurden derweil von Hitzeschäden ausgebremst. Die A1 in Lübeck wurde am Montag in Richtung Norden voll gesperrt. Die Umleitung führte durch das Lübecker Stadtgebiet. Laut Polizei war durch die Hitze ein Stück Beton gesprungen, dieses drückte sich hoch.
Todesopfer bei Badeunfällen
Mindestens drei Menschen verloren bei Badeunfällen ihr Leben. Allein in Sachsen starben zwei Menschen. Am Sonntag kam ein 41-Jähriger im Olbersdorfer See bei Görlitz ums Leben. Im Markkleeberger See bei Leipzig ging zudem am Sonntag 14-Jähriges Mädchen unter. Es starb im Krankenhaus. In Köln starb ein Dreijähriger bereits am Freitagabend nach einem Unglück in einem Schwimmbad. Die Aufsichtsperson - ein 69-Jähriger hatte den Sohn einer Bekannten nach ersten Erkenntnissen nur kurz aus den Augen verloren. Laut Polizei trug der Dreijährige zum Zeitpunkt des Unfalls keine Schwimmhilfen.
Die Hitze dieses Jahres brach nicht nur in Deutschland Juni-Rekorde. In Spanien wurden am Wochenende sieben Mal in verschiedenen Landesteilen sogar die höchsten Werte aller Zeiten gemessen, zitierte die Nachrichtenagentur Europa Press den Sprecher des staatlichen Wetterdienstes Aemet, Rubén del Campo. Die höchste Temperatur überhaupt sei in den vergangenen Tagen in Lleida in der nordostspanischen Region Katalonien verzeichnet worden, wo am Samstag 43,4 Grad gemessen wurden. Der bisherige Höchstwert vom 7. Juli 2015 habe in der Stadt südlich der Pyrenäen bei 41,2 Grad gelegen.
Auch in dem baltischen EU-Land Litauen war es besonders heiß. Der Juni 2019 sei der wärmste und sonnigste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes lag die Temperaturdurchschnitt bei 20,1 Grad Celsius - und damit 4,7 Grad über dem mehrjährigen Durchschnittswert. Der bisherige Juni-Höchstwert aus dem Jahr 1999 lag bei 18,4 Grad.