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Weiterhin 0,05 Prozent

EZB belässt Leitzins auf Rekordtief

  • Veröffentlicht: 05.03.2015
  • 16:43 Uhr
  • dpa
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Die Europäische Zentralbank rüttelt nicht am Leitzins - er bleibt auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Angekündigtes Anleihenkaufprogramm startet am 9. März.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) legt im Kampf gegen sinkende Preise vorerst nicht nochmals nach. Der EZB-Rat beschloss bei seiner auswärtigen Sitzung am Donnerstag in Zyperns Hauptstadt Nikosia, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Auch andere zusätzliche Maßnahmen gegen den Preisrückgang im Euroraum halten Experten für unwahrscheinlich. Im Februar lag die jährliche Inflationsrate bei minus 0,3 Prozent nach minus 0,6 Prozent im Januar. Damit bleibt die Rate immer noch weit vom Zielwert der Notenbank "nahe, aber unter 2 Prozent" entfernt.

Anleihenkaufprogramm startet am 9. März

Die neue Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) wird schon bald einsetzen. Die Käufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren im Gesamtwert von rund einer Billion Euro sollen an diesem Montag (9. März) beginnen, wie EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag sagte.
 Draghi bekräftigte zudem frühere Angaben: Zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur wollen die Währungshüter mindestens bis September 2016 monatlich Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen. Falls nötig, würden die Käufe auch länger fortgeführt, sagte Draghi. Hauptziel der Geldschwemme ist es, die derzeit schwache Inflation wieder an den mittelfristigen Zielwert der Notenbank von knapp zwei Prozent heranzuführen.

Notenbank zuversichtlicher

Schon jetzt sehe man positive Auswirkungen der im Januar angekündigten Wertpapierkäufe, sagte Draghi. Die Kreditvergabe habe sich verbessert, ebenso Daten zur Geldmengenentwicklung. Auch die Stimmung unter Verbrauchern und Unternehmen habe sich aufgehellt. Unter dem Strich deuteten die Wachstumsrisiken zwar weiter nach unten, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor, sagte der EZB-Präsident.
 Die größere Zuversicht der Notenbank zeigt sich auch in neuen Prognosen zu Wachstum und Inflation. Die Wachstumserwartungen für dieses und kommendes Jahr hob die EZB deutlich auf 1,5 und 1,9 Prozent an. Im Jahr 2017 rechnet die Zentralbank mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent.

Inflation soll anziehen

Die Notenbank geht zudem davon aus, dass die derzeit negative Inflation wieder in die Nähe ihres Zielwerts steigen wird. Für 2017 sei mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,8 Prozent zu rechnen, sagte Draghi. Im laufenden Jahr erwartet die EZB eine Teuerung von null Prozent, gefolgt allerdings von 1,5 Prozent im Jahr 2016. Bisher hatten die Prognosen bei 0,7 und und 1,3 Prozent gelegen. Dieses Jahr dämpfe der Ölpreisverfall die Inflation, im kommenden Jahr dürfte die Inflationsrate durch die lockere Geldpolitik der Notenbank steigen, sagte Draghi.

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