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Nach Verzicht auf Protest

Ferrari kämpft weiter um Vettel-Sieg

  • Veröffentlicht: 13.06.2019
  • 22:12 Uhr
  • dpa
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© (c) dpa (Symbolbild)

Ferrari verzichtet nun doch auf einen förmlichen Protest gegen die Strafe für Sebastian Vettel, die ihn den Sieg in Kanada kostete. Die Scuderia will nun auf anderem Wege die Rennkommissare zum Umdenken bewegen.

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Ferrari gibt den Kampf um den aberkannten Kanada-Sieg von Sebastian Vettel auch nach dem Verzicht auf einen förmlichen Protest noch nicht auf. Zwar werde das Formel-1-Team den angekündigten Einspruch beim Weltverband FIA nun doch nicht einlegen, wie eine Sprecherin der Scuderia am Donnerstagabend kurz vor Ablauf der Frist sagte. Stattdessen will der Rennstall die Streckenrichter mit frischen Beweisen zu einer Neubewertung der Situation bewegen.

Die Rennkommissare hatten Vettel am vergangenen Sonntag wegen eines harten Manövers gegen Weltmeister Lewis Hamilton in Montréal mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Vettel überquerte die Ziellinie zwar als Erster, rutschte durch die Zeitstrafe aber hinter den britischen Mercedes-Piloten auf Rang zwei.

Frische Beweise?

Strittig war, ob nach FIA-Regelwerk überhaupt ein Protest gegen die Sanktion möglich ist. 96 Stunden hatte Ferrari Zeit, förmlich Einspruch einzulegen. Das Team hofft nun offenbar, mithilfe des Artikels 14.1.1 im sportlichen Regelwerk doch noch einen Erfolg am Grünen Tisch zu erzielen. Demnach könnte die Scuderia mit frischen Beweisen wie Videobildern oder Daten aus dem Auto erreichen, dass die Rennkommissare ihr Urteil noch einmal prüfen.

Vettel war in der 48. Runde des Rennens in Führung liegend nach einem Fehler mit seinem Ferrari durchs Gras gefahren. Als der 31-Jährige zurück auf die Strecke gekommen war, hatte er den fünfmaligen Champion Hamilton (34) nahe an eine Mauer gedrängt.

War es Absicht oder nicht?

Vettel betonte, nicht absichtlich so gefahren zu sein. FIA-Kreisen zufolge soll der Heppenheimer aber in einem Funkspruch ans Team gesagt haben, wenn er nicht nach rechts gelenkt hätte, wäre Hamilton vorbei gewesen. Dies würde eine Absicht belegen.

Die Rennkommissare ahndeten sein Manöver als "gefährliche Rückkehr auf die Strecke". Dabei hätte die Strafe sogar noch höher ausfallen können. Möglich wären auch 10 beziehungsweise 20 Sekunden oder eine Stop-and-Go-Strafe gewesen, sagte der in Montréal zuständige FIA-Sportkommissar Hans-Gerd Ennser der Deutschen Presse-Agentur.

Zuspruch für Vettel

Vettel hatte nach dem Rennen viel Unterstützung bekommen. Als "sehr, sehr peinlich", hatte der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell aus Großbritannien die Strafe bezeichnet: "Zwei Champions fahren brillant, aber es endet mit dem falschen Ergebnis."

Vettel-Landsmann Nico Rosberg indes sah die Strafe als gerechtfertigt an. «Die Regel besagt, dass man nach einem Ausrutscher sicher auf die Strecke zurückkehren muss», hatte der 33 Jahre alte Weltmeister von 2016 gesagt und von einer "völlig verdienten Strafe" gesprochen.

Vettel liegt zurück

Vettels WM-Rückstand auf Spitzenreiter Hamilton wuchs durch den aberkannten Sieg um weitere sieben Punkte. Er liegt vor dem Großen Preis von Frankreich in knapp anderthalb Wochen auf Rang drei des Klassements mit 100 Punkten, Hamilton hat 162 Zähler. Auf Platz zwei folgt dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas (133).

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