Die Veranstalter des Musikpreises Echo ziehen nach Protesten anderer Künstler die Nominierung zurück
Frei.Wild ist raus!
- Veröffentlicht: 08.03.2013
- 10:49 Uhr
- AFP, bild.de
Von Andrea Ballmann
Die Veranstalter des Musikpreises Echo haben die Südtiroler Band Frei.Wild nach Protesten anderer Künstler von der Liste der Nominierten genommen. Hintergrund der Entscheidung sei die Kontroverse der vergangenen Tage, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Bundesverbands Musikindustrie. Unter anderem hatten die Gruppen Kraftklub und MIA. die Nominierung der Band Frei.Wild kritisiert, der nationalistische Tendenzen vorgeworfen werden.
Die Debatte habe "den gesamten Echo und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschattet", wurde der Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie Florian Drücke in der Mitteilung zitiert. Daher habe der Vorstand "nach intensiven Diskussionen" entschieden, "in die Regularien des Preises einzugreifen" und die umstrittenen Rocker von Frei.Wild von der Liste der Nominierten zu streichen. Der Echo solle kein "Schauplatz einer öffentlichen Diskussion um das Thema der politischen Gesinnung" werden.
MIA. findet Frei.Wild "zum Kotzen"
Zuvor hatten Kraftklub und MIA. erklärt, auf ihre Nominierungen für den wichtigsten deutschen Musikpreis zu verzichten, und protestierten damit gegen die Nominierung von Frei.Wild. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb MIA.: "Wir haben uns heute sehr, aber leider auch nur sehr kurz über unsere ECHO-Nominierung gefreut, da unter den aktuell Nominierten mit Frei.Wild eine Band genannt wird, deren Weltbild wir zum Kotzen finden." Deshalb nehme MIA. dankend von der Nominierung Abstand.
Die Echos werden am 21. März in Köln verliehen. Top-Favoriten sind in diesem Jahr die Toten Hosen und der Rapper Cro. Frei.Wild war in der Kategorie "Rock/Alternativ National" nominiert. Die Preise werden von der Deutschen Phono-Akademie vergeben, die zum Bundesverband der Musikindustrie gehört.