Liveticker zur Krim-Krise
Kerry glaubt an eine friedliche Lösung
- Veröffentlicht: 06.03.2014
- 06:45 Uhr
- mma, mli, DPA, AP, AFP
22:35 Uhr: Kerry glaubt an eine friedliche Lösung
Nach Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow ist US-Außenminister John Kerry überzeugt, die Ukraine auf friedlichem Weg aus ihrer Krise führen zu können. "Wir haben eine Reihe von Ideen auf dem Tisch", sagte Kerry in Paris nach einem Treffen mit Lawrow und westlichen Amtskollegen. "Glauben Sie nicht, dass wir nicht eine ernsthafte Unterhaltung mit ergiebigen, kreativen und angemessenen Ideen hatten, wie wir das lösen können." Er selbst habe konkrete Vorschläge, über die er mit US-Präsident Barack Obama beraten wolle. "Ich glaube, Lawrow ist in derselben Position mit (Russlands) Präsidenten (Wladimir) Putin."
22:28 Uhr: Ukraine bangt um Sicherheit der Akw
Die Ukraine hat die Internationale Atomenergiebehörde angerufen, weil eine russische Invasion ihre Atomkraftwerke beschädigen und Radioaktivität freisetzen könnte. Eine entsprechende Erklärung gab das Land bei der IAEO in Wien ab. Behördenchef Yukiya Amano sagte zu, ein Team von Sicherheitsexperten zu entsenden, falls die Ukraine dies wünsche.
Russland wies das Szenario zurück und erklärte, die Ukraine zeige einen "tiefen Grad von Hysterie". Die ukrainischen Behörden "halluzinieren über eine Phantomgefahr".
Die Ukraine hat vier Atomkraftwerke. Eines davon liegt im prorussischen Ostteil des Landes.
21:31 Uhr: Timoschenko fordert hartes Durchgreifen des Westens
Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko fordert eine harte Linie gegenüber Russland. Der Westen müsse "alles tun, den Aggressor zu stoppen", sagte Timoschenko.
Die Ukraine dürfe Moskau im Konflikt um die Halbinsel Krim keine Zugeständnisse machen, sagte die 53-Jährige, die bis zum Umsturz in Kiew vor zwei Wochen in der Ukraine in Haft saß. "Wir glauben, dass der Aggressor ohne jede Bedingung abziehen muss."
Alle Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine müssten direkt mit den USA, Großbritannien und Russland geführt werden, die 1994 ein Sicherheitsabkommen für die Ukraine abgeschlossen hätten, fügte sie hinzu.
21:13 Uhr: Steinmeier: Kontaktgruppe vorerst gescheitert
Die Versuche maßgeblicher Außenminister zur Bildung einer Kontaktgruppe für die Ukraine sind vorerst gescheitert. Wir sind noch nicht soweit, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Paris nach einem Treffen mit westlichen Kollegen und dem russischen Chefdiplomaten.
20:37 Uhr: Handgemenge zwischen Demonstranten
Bei einem Handgemenge zwischen prorussischen und prowestlichen Demonstranten im ostukrainischen Donezk sind der Polizei zufolge mehrere Menschen leicht verletzt worden. Etwa 5.000 Unterstützer der neuen Regierung in Kiew hätten im Stadtzentrum gegen die Politik Russlands auf der Halbinsel Krim protestiert, berichteten örtliche Medien. In der Nähe fand eine Gegenkundgebung mit rund 2.000 moskautreuen Teilnehmern statt. Nach Wortgefechten seien einige Demonstranten mit Holzlatten aufeinander losgegangen, hieß es. Auch in der ostukrainischen Stadt Charkow demonstrierten Hunderte Russland-Anhänger gegen die proeuropäische Führung in Kiew.
20:21 Uhr: Merkel telefoniert mit Putin
Kanzlerin Angela Merkel telefoniert erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie hätten über die internationalen Bemühungen gesprochen, mit denen die Lage entspannt werden solle, teilt die Führung in Moskau mit.
20:16 Uhr: Russischer Außenminister verlässt Ministerium in Paris
Trotz hektischer Krisen-Diplomatie hat der russische Außenminister Sergej Lawrow das Außenministerium in Paris verlassen, ohne seinen ukrainischen Amtskollegen getroffen zu haben. Das verlautete aus diplomatischen Kreisen in der französischen Hauptstadt. Die Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und weiterer Länder hatten über Stunden versucht, Lawrow in Paris zu einem direkten Gespräch mit dem ukrainischen Interims-Außenminister Andrej Deschtschyzja zu bewegen.
19:52 Uhr: UN-Gesandter von der Krim vertrieben
Pro-russische Kräfte haben einen UN-Sondergesandten mit Waffengewalt zum Abbruch seines Einsatzes auf der Krim gezwungen und ihn von der Halbinsel verjagt. Der niederländische Diplomat Robert Serry wurde nach Berichten eines ihn begleitenden britischen Fernsehteams zunächst von Bewaffneten bedroht und suchte deshalb Zuflucht in einem Cafe. Das Lokal wurde daraufhin von einer Menschenmenge belagert, die "Russland! Russland!" skandierte und russische Fahnen schwenkte. Um die Situation zu entspannen, entschied sich Serry zum Verlassen der Krim.
19:42 Uhr: NATO stellt Beziehungen zu Russland auf den Prüfstand
Die Nato hat beschlossen, ihre gesamten Beziehungen zu Russland zu "überprüfen". Dies teilte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen nach einer Sitzung des Nato-Russland-Rates mit.
19:30 Uhr: Clinton zieht Vergleich mit Hitler
Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat einem Zeitungsbericht zufolge das Vorgehen von Russlands Präsident Wladimir Putin auf der Krim mit den Aggressionen von Adolf Hitler verglichen. "Wenn sich das bekannt anhört, dann ist es, was Hitler damals in den 30er Jahren getan hat", sagte Clinton dem "Long Beach Press-Telegram" zufolge mit Blick auf das russischen Vorgehen bei einer privaten Veranstaltung in Kalifornien.
19:03 Uhr: Demonstranten ziehen zu OSZE-Quartier
Etwa 100 pro-russische Demonstranten ziehen zum Hauptquartier der OSZE-Beobachter auf der Krim. Wie ein Fotograf berichtet, versuchen sie, das Gebäude zu blockieren.
18:37 Uhr: Zurückhaltung an den Börsen wegen Krim-Krise
Die Unsicherheit über die Lage in der Ukraine hat an den europäischen Aktienmärkten für Zurückhaltung gesorgt. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 9.542,02 Punkte. Der EuroStoxx50 schloss nahezu unverändert. Zunehmend rücke nun die US-Konjunktur wieder ins Blickfeld, sagte Gregor Kuhn, Analyst bei IG Markets. "Nichtsdestotrotz schwebt der Konflikt in der Ukraine wie ein Damoklesschwert über den Kapitalmärkten."
18:07 Uhr: UN-Sondergesandter von Bewaffneten bedroht
Ein UN-Sondergesandter ist auf der Krim nach Angaben der Vereinten Nationen auf der ukrainischen Halbinsel von Bewaffneten bedroht worden und deshalb in sein Hotel zurückgekehrt. Mit diesen Angaben wies die UNO vorherige Angaben der Regierung in Kiew zurück. Diese hatte erklärt, der UN-Sondergesandte Robert Serry befinde sich in der Gewalt von Bewaffneten.
17:47 Uhr: Die meisten Deutschen halten Bürgerkrieg für unwahrscheinlich
Laut einer N24-Emnid-Umfrage glauben 34 Prozent der Deutschen, dass es zu einem Bürgerkrieg zwischen Ukrainern und Russen kommen wird. 57 Prozent glauben nicht, dass der Konflikt in einem Bürgerkrieg mündet.
Sollte es doch zu einem russischen Angriff auf die Ukraine kommen, sollte sich der Westen militärisch zurückhalten, fordert die Mehrheit der Deutschen. 71 Prozent der Befragten sind gegen eine militärische Reaktion des Westens, nur 17 Prozent sind dafür.
17:30 Uhr: Russischer Minister nennt Besetzungs-Berichte "Unsinn"
Nach Präsident Wladimir Putin hat auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu Berichte zurückgewiesen, wonach russische Soldaten bereits seit Tagen strategisch wichtige Punkte auf der ukrainischen Halbinsel Krim kontrollieren. In den Medien veröffentlichte Fotos von Panzerfahrzeugen mit russischen Kennzeichen bezeichnete Schoigu als "Provokation". Ein Video, in dem sich ein Bewaffneter im Kampfanzug selbst als Russe bezeichnete, nannte der Minister "völligen Unsinn".
Putin hatte am Dienstag die in der Ukraine aufmarschierten Soldaten als "örtliche Selbstverteidigungskräfte" bezeichnet. Auf die Frage, woher diese russische Panzerfahrzeuge hätten, antwortete sein Verteidigungsminister nun knapp: "Ich habe keine Ahnung".
16:52 Uhr: Krim-Kasernen besetzt
Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim sollen russischsprachige Uniformierte zwei Raketenstützpunkte der ukrainischen Armee teilweise besetzt haben. Das ukrainische Militär versuche, den Betrieb aufrechtzuerhalten, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die Motive der bewaffneten Männer in Uniformen ohne Hoheitsabzeichen seien unklar. Das Ministerium machte das russische Militär für den Eklat verantwortlich. Medienberichten zufolge sollen immer mehr ukrainische Kasernen auf der Krim von der Versorgung abgeschnitten sein. Die Regierung in Kiew vermutet die prorussische Führung der Autonomen Halbinsel hinter den Aktionen.
16:41 Uhr: Kerry appelliert an russischen Amtskollegen
US-Außenminister John Kerry fordert seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow während eines kurzen Treffens in Paris auf, direkten Kontakt zu der ukrainischen Regierung aufzunehmen. Dies teilt ein Sprecher Kerrys mit.
16:37 Uhr: Pro-russische Demonstranten besetzen Regierungsgebäude
Pro-russische Demonstranten dringen in Donezk in ein Regierungsgebäude ein, das erst am Morgen von der Polizei geräumt worden war. Der Sitz der Regionalregierung der Ost-Ukraine war seit Montag von ihnen besetzt.
16:15 Uhr: USA weiten Militärunterstützung für Polen aus
Angesichts des russischen Eingreifens auf der ukrainischen Halbinsel Krim erhöhen die USA ihre militärische Unterstützung für Polen und die baltischen Staaten. Das kündigte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel bei einer Anhörung im Kongress in Washington an.
Konkret nannte Hagel eine Ausweitung der gemeinsamen Übungen mit der polnischen Luftwaffe und eine größere Rolle des US-Militärs bei der Überwachung des baltischen Luftraums durch die Nato.
16:03 Uhr: Sigmar Gabriel reist nach Moskau
Als erstes deutsches Regierungsmitglied seit Ausbruch der Krim-Krise will Vizekanzler Sigmar Gabriel am Donnerstag nach Moskau reisen. Möglich ist, dass der Wirtschaftsminister auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft. Eine Bestätigung dafür gab es aber nicht. Unter Umständen macht Gabriel zudem auf dem Rückflug nach Deutschland am Freitag einen Zwischenstopp in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Ein Sprecher von Gabriel wies in Berlin darauf hin, dass ein genaues Reiseprogramm noch nicht vorliege. Der schon länger geplante Russland-Besuch habe durch die internationale Krise einen neuen Kontext erhalten und sei eng zwischen dem SPD-Chef, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) abgestimmt.
15:38 Uhr: Frankreichs Staatschef Hollande will vermitteln
Frankreichs Präsident Francois Hollande schaltet sich in die diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Konflikts ein. In Paris trifft er sich mit den Außenministern der USA, Frankreichs, Russlands, Deutschlands und Großbritanniens.
15:09 Uhr: Entsendung von Beobachtern gefordert
Die Außenminister der Ukraine, der USA und Großbritanniens fordern in einer gemeinsamen Erklärung die sofortige Entsendung internationaler Beobachter in die Ostukraine und auf die Krim.
14:48 Uhr: Putin berät sich mit den Präsidenten Weißrusslands und Kasachstans
Russlands Präsident Putin berät in seiner Residenz bei Moskau mit den Staatsoberhäuptern Weißrusslands und Kasachstans über die Folgen der Ukraine-Krise. Diese könne negative Auswirkungen für die Zollunion haben, warnt er. Daher sollten die drei Mitglieder der Zollunion gemeinsam überlegen, was sie zum Schutz ihrer Produzenten und Exporteure unternehmen könnten, so Putin.
14:42 Uhr: Kanzlerin Merkel sagt Teilnahme am Politischen Aschermittwoch ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nicht am Politischen Aschermittwoch der CDU in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen. Als Grund nennt die CDU die Vorbereitung des EU-Gipfels in Brüssel, auf dem am Donnerstag möglicherweise über Sanktionen gegen Russland entschieden wird.
14:04 Uhr: Ukrainischer Regierungschef erwägt mehr Autonomie für Krim
Der neue ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hat mehr Autonomie für die Krim ins Spiel gebracht. Die Region müsse Teil der Ukraine bleiben, doch könnten den dortigen Behörden mehr Befugnisse eingeräumt werden, sagte er in seinem ersten Interview seit seiner Bestätigung durch das Parlament am 27. Februar.
Eine spezielle Arbeitsgruppe könne eingesetzt werden um festzulegen, welche Art von zusätzlicher Autonomie möglich sei.
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13:40 Uhr: OSZE-Beobachter auf dem Weg nach Odessa
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat unbewaffnete militärische Beobachter in die Südukraine entsendet. An der Mission seien 18 OSZE-Mitgliedsländer beteiligt, teilte die Staatenorganisation in Wien mit.
Die Beobachter seien auf dem Weg in die Hafenstadt Odessa. Bis zum kommenden Mittwoch sollen sie sich in der Ukraine aufhalten, um dort militärische Aktivitäten Russlands zu beobachten.
13:10 Uhr: Russland will notfalls Vermögen ausländischer Firmen einfrieren
Russland hat im Fall westlicher Sanktionen wegen der Krise in der Ukraine mit eigenen Strafen für europäische und US-Unternehmen gedroht. Derzeit debattiere das russische Oberhaus über einen Gesetzentwurf, der das Einfrieren von Vermögen ausländischer Unternehmen und von Privatpersonen vorsehe, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti den Parlamentarier Andrej Klischas.
Das Gesetz sehe entsprechende Vollmachten für den Präsidenten wie auch für die Regierung vor. Derzeit prüften die zuständigen Rechtsexperten, ob das Einfrieren von Konten und Vermögen gegen die russische Verfassung verstoße, sagte Klischas demnach weiter. "Wir zweifeln aber nicht daran, dass das den europäischen Normen entspricht." Jede Sanktion müsse "wechselseitig" sein.
12:48 Uhr: Ukraine verschärft wegen Krim-Krise Sicherheit an Atomkraftwerken
Die Ukraine verschärft wegen der Krim-Krise die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Atomkraftwerken. Das Eingreifen der russischen Armee in der Ukraine sei eine "ernste Bedrohung für die Sicherheit" des Landes, teilte der ukrainische Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mit.
Das "illegale" Vorgehen der russischen Streitkräfte habe auch "mögliche Folgen" für die Atomanlagen in der Ukraine.
12:24 Uhr: EU will elf Milliarden Euro für Ukraine lockermachen
Die Europäische Union will für die Ukraine Finanzhilfen in Höhe von insgesamt elf Milliarden Euro bereitstellen. Dies teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Diese Summe ergebe sich aus verschiedenen Maßnahmen in den kommenden Jahren, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
11:53 Uhr: Russischer Botschafter schließt Spaltung der Ukraine nicht aus
Wladimir Grinin, Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland, hat der neuen ukrainischen Führung den Versuch vorgeworfen, den russischen Bevölkerungsanteil "erniedrigen" zu wollen. Ziel von Präsident Putin sei es hingegen, "Frieden und Ordnung" in der Ukraine und auf der Krim herzustellen. Das sagte Grinin im Interview mit N24.
Grinin sagte weiter, man wolle "bis jetzt die territoriale Integrität der Ukraine aufrechterhalten." Gleichwohl schloss er auch eine mögliche Spaltung der Ukraine nicht aus. "Es kommt darauf an, wie die Bevölkerung bei den Plebisziten entscheidet, die jetzt in den Ostgebieten organisiert werden."
11:40 Uhr: Weniger Zwischenfälle auf der Krim
Auf der Krim hat es in der Nacht nach ukrainischen Angaben weniger Zwischenfälle gegeben. Er hoffe auf eine Lösung für die Krim durch Gespräche in den kommenden Tagen, sagt ein ranghoher Vertreter der ukrainischen Sicherheitskräfte.
Die politische Stimmung auf der Halbinsel ist unterdessen nach wie vor undurchsichtig. Ein Reporter der "BBC" veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das einen Mann beim Verkauf russischer Flaggen zeigen soll. Auch der Status pro-russischer Soldaten ohne auf der Krim ist bisher nicht klar.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte erklärt, Russland könne die bewaffneten "Selbstverteidigungs-Gruppen" auf der Krim nicht zurückkommandieren, denn es sei kein russisches Militär. Das Personal der russischen Schwarzmeerflotte halte sich in den Stützpunkten auf.
11:30 Uhr: EU plant Kontensperrungen für 18 Ukrainer
Die EU wird Kontensperrungen für 18 Personen beschließen, die für die Veruntreuung oder Unterschlagung staatlicher ukrainischer Gelder oder für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Nach Angaben aus EU-Kreisen sollen die Sanktionen am Donnerstag im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden.
Ob auch der frühere ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch zu den Betroffenen gehört, war zunächst noch unklar. Die EU-Außenminister hatten am Montag beschlossen, eine entsprechende Liste zu erstellen.
11:24 Uhr: Bundeswehr-Airbus soll Verletzte vom Maidan ausfliegen
Die Bundeswehr hilft im Rahmen der OSZE-Mission in der Ukraine bei der Versorgung von verletzten Ukrainern. Rund 50 Menschen, die infolge der Unruhen auf dem Maidan in Kiew während der vergangenen Wochen verletzt wurden, sollen zur Versorgung nach Deutschland gebracht werden.
Ein Ärzteteam der Bundeswehr soll die Betroffenen zunächst vor Ort für den Transport vorbereiten. Ausgeflogen werden sollen die Verwundeten mit einem MedEvac-Airbus der Bundeswehr.
10:57 Uhr: Russische Truppen besetzen Raketen-Stützpunkte auf der Krim
Russische Soldaten haben nach Angaben der Regierung in Kiew zwei Raketen-Stützpunkte der ukrainischen Streitkräfte auf der Krim teilweise unter ihre Kontrolle gebracht. Der Kommandostab und das Kontrollzentrum der Basis in Ewpatoria im Westen der Halbinsel seien aber weiterhin in ukrainischer Hand, sagte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
Bei dem zweiten Stützpunkt handelete es sich demnach um Kap Fiolent bei Sewastopol. Etwa 20 Soldaten und mit ihnen mehrere hundert prorussische Aktivisten waren nach Angaben aus ukrainischen Quellen bereits am Dienstag auf das Gelände des Stützpunktes Ewpatoria vorgedrungen.
09:55 Uhr: Ukrainische Polizei räumt Regierungsgebäude in Donezk
Die ukrainische Polizei räumt nach eigenen Angaben Regierungsgebäude in Donezk. Der Sitz der Regionalregierung im Osten des Landes ist von pro-russischen Demonstranten besetzt worden. Über dem Gebäude wurde die ukrainische Flagge gehisst, die Besetzer hatten die russische Flagge aufgezogen.
09:18 Uhr: Moskau bereitet sich auf Sanktionen vor
Russische Parlamentsabgeordnete arbeiten einem Agenturbericht zufolge an einem Gesetzentwurf, der Reaktionen auf mögliche Sanktionen der EU oder der USA umreißt. Es geht unter anderem um die Möglichkeit, Eigentum, Vermögenswerte und Konten europäischer und amerikanischer Unternehmen zu konfiszieren, wie RIA meldet.
09:03 Uhr: EU-Sanktionen gegen Russland in Kürze möglich
Frankreichs Außenminister Laurent Fabius dringt auf eine Deeskalation in der Ukraine-Krise. Russland müsse dazu eine Kontaktgruppe akzeptieren. Sollte dies nicht geschehen, könnten bereits auf dem EU-Gipfel am Donnerstag Sanktionen gegen Russland beschlossen werden.
08:35 Uhr: Russland fordert Einheitsregierung in der Ukraine
Russland fordert zur Lösung der Krise in der Ukraine mit Nachdruck eine Regierung der nationalen Einheit in der Ex-Sowjetrepublik. Zudem sei eine Verfassungsreform nötig, die die Interessen aller Regionen berücksichtige, teilte das russische Außenministerium mit.
Außenminister Sergej Lawrow unterstrich demnach bei einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Vortag, dass eine von EU-Außenministern ausgehandelte Vereinbarung vom 21. Februar zur Krisenbewältigung in Kiew bisher nicht umgesetzt sei.
08:15 Uhr: Sondergipfel soll über Sanktionen gegen Russland entscheiden
Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen bei einem Sondergipfel am Donnerstag über mögliche Sanktionen gegen Russland entscheiden. Sowohl US-Außenminister John Kerry als auch sein russischer Gegenüber Sergej Lawrow werden am Mittwoch zudem in Paris erwartet, bei einer Konferenz, bei der es eigentlich, um die syrische Flüchtlingswelle in den Libanon gehen sollte. Aber auch dort dürfte nun die Krise in der Ukraine zur Sprache kommen.
06:19 Uhr: Australien bietet Ukrainern vorübergehend Asyl
Die australische Regierung hat Besuchern aus der Ukraine ein erweitertes Bleiberecht angeboten. Außenministerin Julie Bishop erklärte am Mittwoch im Parlament, ukrainische Staatsbürger könnten eine Verlängerung ihres Visums in Australien beantragen, bis sich die Situation in ihrem Heimatland beruhigt habe.
22:46 Uhr: Wird aus G8 wieder G7?
Die Gruppe der sieben führenden Industrieländer (G7) erwägt angesichts der Spannungen auf der Krim ein Treffen in naher Zukunft. Er habe das Thema bei einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama zur Sprache gebracht und es gebe Diskussionen über ein Treffen in den kommenden Wochen, erklärte der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper. Ein solches Treffen würde demonstrativ unter Ausschluss Russlands stattfinden.
Die G7 wandelte sich 1998 in die G8 um, als Russland der Gruppe formell beitrat. Diplomaten hatten ein G7-Treffen als eine Möglichkeit der internationalen Gemeinschaft ins Spiel gebracht, um Russland für sein Gebaren in der Ukraine zu bestrafen. Die Vorbereitungen für den G8-Gipfel im Juni im russischen Austragungsort der olympischen Winterspiele Sotschi stoppten deshalb die G7-Länder USA, Deutschland, Japan, Kanada, Frankreich, Italien und Großbritannien.
22:33 Uhr: Bundeswehr schickt Beobachter in die Ukraine
Die Bundeswehr wird sich nach einem Zeitungsbericht mit zwei unbewaffneten Militärbeobachtern an der geplanten OSZE-Mission in der Ukraine beteiligen. Einem entsprechenden Ersuchen der ukrainischen Regierung an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei Deutschland neben mehreren anderen Mitgliedstaaten gefolgt, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Die militärische Beobachtermission soll schon an diesem Mittwoch auf die Krim reisen und dort die Lage sondieren. Ob die unbewaffneten Beobachter tatsächlich Zugang zur Krim bekommen, war zunächst unklar.
22:10 Uhr: USA waren über russischen Raketentest informiert
Die US-Regierung war über den russischen Test einer Langstreckenrakete vorab informiert. "Wir wurden über den Test Anfang der Woche in Kenntnis gesetzt", sagte ein US-Regierungsvertreter. "Er kam nicht unerwartet."
Die in der Region Astrachan von einer mobilen Abschussrampe vom Testgelände Kapustin Jar bei Wolgograd abgefeuerte Rakete vom Typ RS-12M Topol habe ihr Ziel in Sary-Schagan in Kasachstan erfolgreich zerstört, teilten russische Behörden mit. Als Reaktion auf den von der NATO geplanten Raketenschild in Europa testete Russland zuletzt verstärkt neue Gefechtsköpfe. Nach Angaben eines Sprechers ging es bei dem Test darum, zu erproben, ob die Gefechtsköpfe in den Raketenschild "eindringen" könnten.
Interkontinentalraketen des Typs RS-12M Topol können mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden. Der Raketentyp wurde bereits in den 80er Jahren in Dienst gestellt und mehrfach verändert und modernisiert. Die maximale Reichweite beträgt 10.000 Kilometer.
21:40 Uhr: Erdogan telefoniert mit Putin
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Konflikt aufgefordert. In einem 25 Minuten dauernden Telefonat habe Erdogan zudem vor einer Destabilisierung der ganzen Region gewarnt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Internationales Recht müsse Grundlage einer Lösung sein. Erdogan habe Putin aufgerufen, das Fundament für ein friedliches Zusammenleben von Ukrainern, Tartaren und Russen zu legen.
21:19 Uhr: Michelle Obama zeichnet ukrainische Sängerin aus
Die ukrainische Sängerin und Polit-Aktivistin Ruslana Lyschytschko ist in Washington von der amerikanischen First Lady Michelle Obama mit dem "International Women of Courage Award" (dt.: "Internationaler Preis für Frauen mit Mut") ausgezeichnet worden. Der Preis wird jährlich vom US-Außenministerium an Frauen verliehen, die beim "Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit, Menschen- und Frauenrechte" Courage gezeigt haben.
Lyschytschko, die mit dem Titel "Wild Dances" 2004 den Eurovision Song Contest gewann, gehört zu den prominenten Vertretern der pro-europäischen Protestbewegung in der Ukraine und ist während der Proteste mehrfach auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew aufgetreten.
20:45 Uhr: Russland testet Interkontinentalrakete
Inmitten der Krim-Krise hat die Atommacht Russland als Demonstration der Stärke eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Topol getestet. Die Rakete sei vom Truppenübungsgelände Kapustin Jar im Gebiet Astrachan im Norden Russlands gestartet worden, teilte der Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums, Igor Jegorow, der Agentur Interfax zufolge mit. Das Geschoss sei wie geplant Tausende Kilometer südlich in der zentralasiatischen Republik Kasachstan auf dem Gelände Sary-Schagan eingeschlagen.
20:36 Uhr: Ukraine verschärft Sicherheitsvorkehrungen an Atomanlagen
Die Ukraine hat wegen der anhaltenden Krise die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Atomanlagen verstärkt. Grund sei die "ernste Bedrohung der Sicherheit" durch das russische Militär, teilte die ukrainische Führung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mit.
Rechtswidrige Handlungen der russischen Streitkräfte auf ukrainischem Territorium und die Drohung mit Gewalt gefährdeten die Sicherheit der Ukraine, teilte der ukrainischen Vertreter bei der IAEA in einem Brief an die Atomenergiebehörde mit. Dies berge mögliche Folgen für die Atomanlagen in der Ukraine.
In dem Land sind 15 Atomreaktoren an vier AKW in Betrieb. Sie haben nach IAEA-Angaben im vergangenen Jahr fast 44 Prozent der Energie in dem Land geliefert.
20:10 Uhr: EU will ukrainische Konten einfrieren
Die Europäische Union will auf Wunsch der Übergangsregierung in Kiew die Konten von 18 Ukrainern einfrieren. Darauf hätten sich die europäischen Regierungen verständigt, teilten EU-Diplomaten mit. Der Schritt muss noch in den nächsten Tagen formell beschlossen werden. Die Führung in der Ukraine hatte ihre Bitte damit begründet, dass Millionen an öffentlichen Geldern verschwunden seien.
19:54 Uhr: Ausländische Fußball-Profis verlassen die Ukraine
Fünf ausländische Fußball-Profis des ukrainischen Erstligisten Tschernomorets Odessa haben wegen der Krim-Krise ihre Verträge aufgelöst und das Land verlassen. Das bestätigte der Verein auf seiner Internetseite. "Aufgrund der politischen Lage und fehlender Informationen von Verband und Liga zum Verlauf der Saison waren wir gezwungen, den Wünschen der Spieler zu entsprechen", heißt es dort. Odessa war erst in der vergangenen Woche aus der Europa League ausgeschieden.
Bei den Spielern handelt es sich um den Österreicher Markus Berger, den Brasilianer Anderson Santana, den Ivorer Franck Dja Djedje, den Spanier Sito Riera und den Argentinier Pablo Fontanello.
19:45 Uhr: Putin für Friedensnobelpreis nominiert
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, befindet sich der russische Präsident Wladimir Putin unter den Nominierten für den Friedensnobelpreis 2014. Bis zum Ablauf der Nominierungs-Frist am 1. Februar seien 278 Vorschläge eingegangen - so viele wie noch nie zuvor, sagte der Leiter des Nobel-Instituts, Geir Lundestad, in Oslo. Neben Putin stehen unter anderem auch Edward Snowden und Papst Franziskus auf der Vorschlagsliste.
Der diesjährige Friedensnobelpreisträger wird am 10. Oktober in Oslo bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr wurde die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ausgezeichnet, die damals gerade den Auftrag erhalten hatte, die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen zu begleiten.
19:25 Uhr: Deutsche Polizisten trainierten Berkut-Einheiten
Die Bundesregierung hat in den Jahren 2009 bis 2013 die ukrainische Regierung unter dem inzwischen entmachteten Präsidenten Viktor Janukowitsch in Sicherheitsfragen beraten. Das geht aus einer am Dienstag bekanntgewordenen Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Hans-Christian Ströbele hervor.
Danach hat das Bundeskriminalamt dem ukrainischen Sicherheitsdienst SBU polizeiliche Aufbauhilfe geleistet. Im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft 2012 habe es auch Seminare sowie Trainingseinheiten mit der Polizeisondereinheit Berkut gegeben.
Für Berkut seien ferner Schutzhelme und leichte Körperschutzausstattung geliefert worden. "Die Antwort der Bundesregierung zeigt, wie schnell man vom gestrigen Freund zum Feind und Diktator erklärt werden kann", erklärte Ströbele.
19:00 Uhr: OSZE schickt Militärbeobachter
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) wird eine militärische Beobachtermission in die Ukraine entsenden. Das beschlossen 20 Länder der Organisation am Dienstag in Wien, wie die Nachrichtenagentur dpa aus westlichen Diplomatenkreisen erfuhr. Die unbewaffneten Beobachter könnten schon am Mittwoch abreisen. Die Mission soll militärische Aktivitäten Russlands beobachten.
Die OSZE-Beobachter fahren auf Einladung der Ukraine in das Land. Ob sie tatsächlich Zugang zur ukrainischen Halbinsel Krim bekommt, sei aber noch nicht klar. Die Beobachter könnten zunächst auch in andere Teile der Ukraine reisen. Die militärische Beobachtermission ist unabhängig von einer geforderten diplomatischen Mission der OSZE und der von Deutschland und anderen Ländern geforderten internationalen Kontaktgruppe.
18:45 Uhr: Obama hofft auf Einlenken Putins
Nach seinem Außenminister hat sich auch US-Präsident Barack Obama in Washington zu Wort gemeldet. Er erklärte, Russland habe weiterhin die Chance, sich an den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Schaffung stabiler Verhältnisse in der Ukraine zu beteiligen. Russlands Präsident Wladimir Putin könne mit seinen Erklärungen zur Krim aber "niemanden in die Irre führen", so Obama. Die Einmischungen Russlands würden den Staat isolieren. Er habe aber auch "Berichte" zur Kenntnis genommen, wonach sich Putin einen Moment Bedenkzeit nehme, um über das weitere Vorgehen in der Krise nachzudenken.
18:30 Uhr: Kerry setzt auf gemeinsame Haltung mit Deutschland
US-Außenminister John Kerry hat sich zuversichtlich gezeigt, bei den Verhandlungen mit Russland eine gemeinsame Position mit der Bundesregierung einzunehmen. "Ich glaube daran, dass wir uns einig sein werden", sagte Kerry in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. "Präsident Obama wird in Kürze mit Bundeskanzlerin Merkel sprechen. Ich werde weitere Gespräche mit Außenminister Steinmeier führen."
18:15 Uhr: NATO-Generalsekretär befürchtet "ernsthafte Auswirkungen"
Die russischen Militäraktionen in der Ukraine haben nach Ansicht von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen "ernste Auswirkungen für die Sicherheit und Stabilität des euro-atlantischen Gebietes". Nach Beratungen des NATO-Rates sagte Rasmussen in Brüssel: "Die Verbündeten stehen in dieser schweren Krise im Geiste starker Solidarität zusammen."
Das Treffen in Brüssel war von Polen unter Berufung auf Artikel 4 des NATO-Vertrags beantragt worden. Dieser Artikel sieht Beratungen vor, wenn ein NATO-Mitglied meint, dass die Unversehrtheit des eigenen Territoriums, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht ist.
18:00 Uhr: Sind die Soldaten auf der Krim "örtliche Selbstverteidigungskräfte"?
Nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin operieren auf der Krim keine russischen Einheiten. Vielmehr hätten "örtliche Selbstverteidigungskräfte" die ukrainischen Stützpunkte umstellt. Matthew Fisher von der kanadischen Nachrichtenagentur Postmedia hat in Simferopol einen der Bewaffneten ohne Abzeichen an der Uniform befragt. "Dieser Soldat bestätigte gerade, dass er zur russischen Infanterie gehört", twitterte Fisher.
17:45 Uhr: Kerry ruft Russland zur Deeskalation auf
US-Außenminister John Kerry hat Russland zur Deeskalation in der Krim-Krise aufgerufen. Der Kreml müsse seine Truppen wieder zurück in die Kasernen rufen, sagte Kerry am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Sonst bleibe den USA und ihren Partnern keine andere Wahl, als Russland "politisch, diplomatisch und wirtschaftlich zu isolieren".
Gleichzeitig lobte Kerry die Zurückhaltung der ukrainischen Interims-Regierung und der Armee des Landes. "Die ukrainischen Soldaten auf der Krim haben ihre Stellungen gehalten, aber sie sind auf keine Provokation eingegangen und haben keinen einzigen Schuss abgegeben", so Kerry. Die russischen Vorwürfe, die ukrainische Führung sei illegal an die Macht gekommen, seien "weit entfernt von der Realität", sagte der US-Außenminister.
17:15 Uhr: US-Außenminister Kerry tritt in Kiew vor die Presse
US-Außenminister John Kerry gibt nach seinen Gesprächen mit der ukrainischen Führung in Kiew eine Pressekonferenz. Am Nachmittag hatte Kerry am Unabhängigkeitsplatz in Kiew Blumen für die Toten der ukrainischen Protestbewegung niedergelegt. Der US-Außenminister tweete: "Unglaublich bewegend, den Schrein für die Getöteten zu besuchen. Mutige, stolze Menschen. Wir stehen gemeinsam mit den Ukrainern für die Selbstbestimmung ein."
17:00 Uhr: Keine Gefahr für Europas Energieversorgung
Die Krise in der Ukraine bedeutet nach Ansicht von EU-Kommissar Günther Oettinger bis auf weiteres keine Gefahr für Europas Energieversorgung. Wegen des milden Winters seien die Gasspeicher der EU derzeit gut gefüllt, sagte der Energiekommissar in Brüssel mit Blick auf Gaslieferungen aus Russland über ukrainische Pipelines. Es bestehe "im Augenblick" kein Grund zur Beunruhigung über mögliche Engpässe in Europa - weder für die Industrie noch für private Haushalte. Sollte kein verspäteter Wintereinbruch kommen, "dann werden wir die Zeit bis Ostern mit halbvollen Speichern bestehen und damit unsere Versorgungssicherheit stabil halten können".
Oettinger sagte, er habe Vertrauen in die russischen Vertragspartner. "Trotz der Krise fließt in diesen Minuten Gas aus Russland in die europäischen Märkte." Die EU tue gut daran, bestehende Verträge einzuhalten.
Sorgen mache ihm hingegen die Energieversorgung der Ukraine. Es sei eine schlechte Nachricht für das Land, dass der Nachbar Russland ab Herbst die bisherigen Gasrabatte streichen wolle. Damit müsse der Staat nicht mehr wie bisher 168 Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas zahlen, sondern wohl 400 Dollar. Die Ukraine ist von russischen Exporten abhängig.
Oettinger sagte, die EU könnte die Ukraine über Gaslieferungen unterstützen: "Wir können der Ukraine helfen, dass sie möglichst wenig Gas aus Russland beziehen muss."
16.30 Uhr: Ukrainische und russische Minister verhandeln
Die neue ukrainische Regierung hat nach den Worten des amtierenden Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk Konsultationen mit Russland aufgenommen. Die Kontakte fänden auf Ministerebene statt, sagte Jazenjuk am Dienstag vor Journalisten, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Regierungschef bekräftigte die Forderung, dass sich die russischen Soldaten auf der Krim in ihre Kasernen zurückziehen müssten.
16.16 Uhr: Putin berät sich mit Chinas Staatschef Xi
Russlands Präsident Wladimir Putin berät nach Angaben seines Amtes mit Chinas Staatschef Xi Jinping über die Lage in der Ukraine. Die Positionen beider lägen eng beieinander.
16:05 Uhr: Türkei lässt F-16-Jets aufsteigen
Ein russisches Aufklärungsflugzeug hat die türkische Luftwaffe alarmiert. Weil die Militärmaschine vom Typ Iljuschin 20 über dem Schwarzen Meer entlang der türkischen Grenze flog, seien acht F-16-Kampfflugzeuge zur Sicherung des Luftraums gestartet, teilte der türkische Generalstab am Dienstag mit. Die russische Maschine habe die türkischen Grenzen aber nicht verletzt. Die Türkei ist Nato-Mitglied und hat sich in den vergangenen Tagen wiederholt besorgt über die Zuspitzung der Krise in der Ukraine geäußert.
15:55 Uhr: Russland blockiert Meerenge von Kertsch
Die russische Marine blockiert der ukrainischen Küstenwache zufolge die Straße von Kertsch zwischen der Krim und Russland.
15:40 Uhr: Kerry in Kiew gelandet
Schon am Mittag ist US-Außenminister John Kerry in Kiew gelandet. "Im Gepäck" hatte er eine Milliarde US-Dollar an Hilfe für die Ukraine.
15:24 Uhr: Putin-Aussagen geben DAX Auftrieb
Der DAX hat sich nach kräftigen Vortagesverlusten wieder erholt. Äußerungen vom russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgten an den internationalen Börsen für ein deutliches Aufatmen. Der deutsche Leitindex gewann am Nachmittag 2,09 Prozent auf 9554 Punkte und baute sein Plus vom Morgen damit aus. Zum Wochenauftakt hatte die Krim-Krise einen Kursrutsch ausgelöst und den Leitindex um fast dreieinhalb Prozent ins Minus gedrückt.
14:52 Uhr: Timoschenko warnt vor Gefahr für Europa
Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko sieht das russische Vorgehen auf der Krim als eine Gefahr "für Europa, für die ganze Welt". Im einem Interview mit dem "Stern" sagt sie: "Wenn wir Russland erlauben, die Krim einzunehmen, dann ist nicht nur die Ukraine bedroht, es ist ein Angriff auf die ganze demokratische Welt." Timoschenko fordert von der internationalen Gemeinschaft "schnelle, starke und entschlossene Schritte". Das sei "besser als langwierige und nutzlose Verhandlungen".
13:51 Uhr: USA bieten Ukraine Milliardenhilfe für Energieversorgung an
Die USA wollen der Ukraine eine Milliarde Dollar Hilfe für die Energieversorgung zur Verfügung stellen. Das teilte das Weiße Haus in Washington mit.
13:44 Uhr: Ukraine berichtet von Cyber-Attacken auf Handy-Netz
Das ukrainische Telekommunikationssystem ist nach Angaben des nationalen Geheimdienstes Ziel von Cyberattacken geworden. Gestört worden seien unter anderem Mobilfunk-Verbindungen ukrainischer Parlamentsabgeordneter. Dabei sei Technik genutzt worden, die auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim installiert worden sei.
13:16 Uhr: Wladimir Putin will Krim-Bewohnern Entscheidung über ihre Zukunft überlassen
Über den künftigen Status der Schwarzmeer-Halbinsel Krim sollen nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin die Bewohner der Autonomen Republik selbst entscheiden. "Nur die Bürger können und sollen über ihre Zukunft in einer freien und sicheren Willensentscheidung bestimmen", sagte der russische Präsident vor Journalisten. Derzeit sei kein Anschluss vorgesehen. Putin betonte das Recht des Volkes auf Selbstbestimmung.
Auf der Krim ist am 30. März eine Volksabstimmung über die Abspaltung geplant. Die prorussische Krim-Führung strebt einen Status als Staat an. Die ukrainische Führung hält dieses Referendum für rechtswidrig.
12:28 Uhr: Putin sieht sich als Lebensretter Janukowitschs
Kremlchef Wladimir Putin hat die Aufnahme des entmachteten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch als humanitären Akt seines Landes bezeichnet. "Ich denke, er hat keine politische Zukunft mehr. Das habe ich ihm gesagt", betonte Putin bei einem Treffen mit Journalisten bei Moskau.
Ungeachtet dessen betrachte Russland Janukowitschs Entmachtung als nicht legitim. Der Politiker habe sich mit seiner Flucht nach Russland das Leben gerettet. "Ich denke, dass er dort getötet worden wäre", sagte Putin.
11:55 Uhr: "Keine Notwendigkeit für Militäreinsatz"
Putin sieht nach eigenen Angaben bisher keine Notwendigkeit für einen Militäreinsatz in der Ukraine. Russland habe aber die Möglichkeit, dies zu tun. Er halte sich alle Optionen offen, sollte in der Ostukraine Anarchie ausbrechen.
11:40 Uhr: Putin gibt Pressekonferenz
Wladimir Putin gibt derzeit eine Erklärung zur Situation in der Ukraine ab. Er spricht von einer "revolutionären Situation" in der Ukraine. Den Aufstand gegen Präsident Janukowitsch bezeichnet er als "illegal". Ein Präsident in der Ukraine könne nur durch Tod, persönliche Rücktrittserklärung oder ein Impeachment-Verfahren von seinem Amt entbunden werden.
11:22 Uhr: Steinmeiers Treffen mit Lawrow bringt keinen Erfolg
Das Treffen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow hat keine Annäherung im Ukraine-Konflikt gebracht.
Eine Lösung der Krise sei nicht in Sicht, sagte Steinmeier in Genf. Er war dort am Montagabend mit Lawrow zusammengekommen, um über die Lage in der Ukraine zu diskutieren. Steinmeier sprach von einem "schwierigen, langen und sehr ernsten" Gespräch. Direkte Verhandlungen zwischen Moskau und der neuen Führung in Kiew seien nicht abzusehen.
10:50 Uhr: Ukrainisches Parlament ratifiziert EU-Abkommen
Das ukrainische Parlament ratifiziert ein Kreditabkommen mit der EU, das den Weg für den Erhalt von 610 Millionen Euro ebnet. Das Abkommen war schon im Februar 2013 ausgehandelt worden, wurde aber vom gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht ratifiziert.
09:58 Uhr: Russland stoppt Kauf von Fremdwährungen
Das russische Finanzministerium teilt mit, den Kauf von Fremdwährungen zu stoppen. Es begründet den Schritt damit, den eigenen staatlichen Reserven-Fonds auffüllen zu wollen wegen hoher Marktschwankungen. Zuvor drohte ein Kreml-Berater damit, im Falle von US-Sanktionen womöglich den Dollar als Währungsreserve aufzugeben.
09:30 Uhr: Angespannte Lage in Belbek
Auf dem ukrainischen Militärflughafen in Belbek auf der Krim spitzt sich die Situation offenbar zu. Russische und ukrainische Militärkräfte stehen sich gegenüber, die Soldaten der Ukraine erwägen einen Marsch zu ihren Flugzeugen und fordern die Freigabe des Flughafens.
Ein Reporter des "TIME"-Magazine berichtete auf Twitter von Verhandlungen der Armeeführung. Bis zum Mittag soll es eine Entscheidung geben.
08:45 Uhr: Warnschüsse auf der Krim
Pro-Russische Bewaffnete in einer besetzten Luftwaffenbasis auf der Krim haben ukrainische Soldaten mit Warnschüssen zurückgedrängt. Rund 300 ukrainische Militärangehörige gingen am Morgen unbewaffnet zu ihrem Stützpunkt in Belbek und forderten die Besatzer auf, sie wieder an ihre Arbeit gehen zu lassen. Die russischen Soldaten feuerten in die Luft und warnten, sie würden auf sie schießen, wenn sie sich weiter näherten.
Inzwischen sollen nach Angaben der Übergangsregierung in Kiew rund 16.000 russische Soldaten auf der Krim sein, die alle wichtigen strategischen Orte und Militäreinrichtungen kontrollieren. Ein Berichten zufolge an das ukrainische Militär gestelltes Ultimatum, seine Kriegsschiffe an russische Kräfte zu übergeben, verstrich ohne weitere Zwischenfälle. Die Schiffe lagen am Morgen weiterhin in Sewastopol vor Anker. Russland hatte die Berichte über das Ultimatum nicht bestätigt.
08:05 Uhr: Russische Kriegsschiffe auf dem Weg ins Schwarze Meer
Im Zuge der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim haben zwei russische Kriegsschiffe den Bosporus in der türkischen Metropole Istanbul passiert. Die beiden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte kamen vom Mittelmeer und waren auf dem Weg zum Schwarzen Meer. Nach türkischen Medienberichten handelte es sich um die "Saratow" und die "Jamal". Sie durchquerten die Meerenge am Morgen gegen 07.30 Uhr.
07:25 Uhr: Russische Truppen von Putin in Kasernen zurückbeordert
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Agenturberichten zufolge die in dieser Woche an Manövern unweit der Ukraine beteiligten Soldaten angewiesen, in ihre Stützpunkte zurückzukehren. Die Übungen seien erfolgreich gewesen, zitierten russische Agenturen einen Kreml-Sprecher.
Die Manöver fanden im Westen Russlands statt in einem Gebiet, das an die Ukraine grenzt. Nach russischer Darstellung hatten sie nichts mit den Vorgängen in dem Nachbarland zu tun.
06:18 Uhr: USA stoppen militärische Zusammenarbeit mit Moskau
Als Reaktion auf die Krim-Krise haben die USA die militärische Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt. Alle "militärischen Verbindungen" seien gestoppt, teilte das Pentagon mit.
US-Präsident Barack Obama drohte mit weiteren Strafmaßnahmen und sagte, Moskau habe sich "auf die falsche Seite der Geschichte" gestellt. Russland erklärte im UN-Sicherheitsrat, der entmachtete ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch habe um eine Militärintervention gebeten.
05:45 Uhr: Appell an Russland
"Wir rufen Russland auf, die Krise in der Ukraine zu deeskalieren", so ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Die russischen Streitkräfte auf der Krim müssten zu ihren Basis-Stationen zurückkehren.
05:30 Uhr: Ukraine droht der finanzielle Kollaps
Der Frankfurter Ökonom Thorsten Polleit warnt vor einem finanziellen Kollaps der Ukraine. "Das Zahlungsausfallrisiko ist als hoch einzustufen", sagte der Professor an der Frankfurt School of Finance "Handelsblatt Online". Die Ankündigung des russischen Konzerns Gazprom, der Ukraine keinen Gaspreis-Rabatt mehr zu gewähren, habe die Situation noch verschärft.
03:30 Uhr: Obama berät mehr als zwei Stunden über die Lage
- US-Präsident Barack Obama hat einem Regierungsvertreter zufolge mehr als zwei Stunden mit seinen Sicherheitsexperten gesprochen. Dabei sei es darum gegangen, wie die USA zusammen mit Verbündeten Russland wegen der militärischen Intervention in der Ukraine weiter isolieren könnten.
02:14 Uhr: USA geht auf Distanz
Die USA nehmen auch Abstand von den eigentlich bald anstehenden Gesprächen, die zu engeren Geschäfts- und Handelsbeziehungen mit Russland führen sollten. Das sagte ein für Handelsbeziehungen zuständiger US-Regierungsvertreter. Als Grund wurde die Ukraine-Krise genannt.
01:53 Uhr: Gemeinsame militärische Aktionen mit Russland ausgesetzt
Die USA setzen nach Angaben des Verteidigungsministeriums wegen der Ukraine-Krise alle gemeinsamen militärischen Verbindungen mit Russland aus. Das betreffe unter anderem militärische Übungen, sagte ein Pentagon-Sprecher.
00:37 Uhr: Gespräche im Weißen Haus
US-Präsident Barack Obama berät nach Angaben eines Sprechers des Weißen Hauses wegen des Ukraine-Konflikts mit hochrangigen Vertretern des Militärs und Experten für die nationale Sicherheit. Unter anderem nähmen Außenminister John Kerry, Verteidigungsminister Chuck Hagel und Finanzminister Jack Lew an dem Treffen teil.