Grünes Licht
München bleibt Spielort der Fußball-EM 2021
- Veröffentlicht: 29.04.2020
- 20:17 Uhr
- dpa
Die Allianz Arena bleibt Schauplatz für vier EM-Partien im Sommer 2021. Der Münchner Stadtrat hat der Turnierverschiebung zugestimmt. Der Oberbürgermeister spricht von einem guten Signal in schwierigen Corona-Zeiten.
Die Fußball-Fans und die deutschen Nationalspieler dürfen sich weiter auf stimmungsvolle EM-Spiele in München freuen. Der Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt hat beschlossen, dass die vier geplanten Partien der wegen der Coronavirus-Pandemie auf den 11. Juni bis 11. Juli 2021 verschobenen Europameisterschafts-Endrunde in der Allianz Arena ausgetragen werden sollen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bewertete am Mittwoch das Votum als ein erfreuliches Signal inmitten der Corona-Krise. "Die EM bringt viele positive Impulse für unsere Stadt und die Stadtgesellschaft mit sich. Gerade jetzt brauchen wir den Ausblick auf solche Veranstaltungen", äußerte der 61-Jährige in einer Mitteilung.
Votum "wichtig und richtig"
Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und DFB-Vizepräsident Rainer Koch bedankte sich bei der Stadt: "Das war gewiss keine einfache Entscheidung." Es sei "wichtig und richtig" gewesen, sich die Zeit für ein "fundiertes Votum" zu nehmen. Die EM-Verschiebung wird auch München zusätzliches Geld kosten.
Das Münchner Votum wird auch Joachim Löw freuen. Der Bundestrainer kann mit seinem Team um Kapitän Manuel Neuer nämlich nun seine drei Gruppenspiele in der Arena des FC Bayern austragen und damit gegen Gegner wie Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal auf den Heimvorteil und große Unterstützung von den Rängen hoffen. Der dritte Vorrundengegner des DFB-Teams muss noch ermittelt werden. Dazu wird ein Viertelfinale in München ausgetragen. Über den endgültigen Spielplan für die verlegte EM entscheidet allerdings die UEFA.
Tickets weiterhin gültig
Wichtig für Fans: Alle Tickets behalten ihre Gültigkeit, wie die Stadt mitteilte. Zuschauer können Karten für EM-Spiele aber auch zurückgeben. Die Modalitäten dafür finden sich unter www.uefa.com.
Die UEFA hatte das paneuropäische EM-Turnier für 2020 in insgesamt zwölf Spielorten geplant. Neben München waren das Amsterdam, Baku, Bilbao, Bukarest, Budapest, Kopenhagen, Dublin, Glasgow, Rom, Sankt Petersburg und London.
Es muss nun abgewartet werden, ob alle Städte in den zwölf Ländern wie München der Verschiebung zustimmen und damit Austragungsort bleiben. London soll laut der "Daily Mail" die drei Gruppenspiele, die beiden Halbfinals und das Endspiel im Wembleystadion am 11. Juli 2021 mit der Kür des neuen Europameisters wie geplant ausrichten.
Glasgow steht nach Angaben des schottischen Fußballverbandes kurz davor, seine Rolle als Gastgeberstadt zu bestätigen. Dublin hat ebenfalls "grundsätzlich zugestimmt", 2021 Gastgeber zu bleiben. Portugals Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez beschloss in einer Kabinettssitzung, die Austragung von EM-Spielen in der nordspanischen Stadt Bilbao weiter zu unterstützen.
"Plan ist, dass alles gleich bleibt"
"Der Plan ist, die gleichen Veranstaltungsorte, die gleichen Städte, die gleichen Stadien zu haben", hatte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin nach der EM-Verlegung erklärt. Man könne das Turnier aber auch mit elf, neun oder weniger Stadien machen: "Aber der Plan ist, dass alles gleich bleibt." München hat dafür grünes Licht gegeben.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hält ebenfalls an seinen Plänen fest, ein möglichst großes Breitensportangebot für Klein und Groß im Rahmenprogramm der EM-Spiele in München anzubieten. Gerade in der aktuell extrem schwierigen Lage in Deutschland brauche es abseits der vielen Probleme "Ziele, auf die sich die Menschen freuen können", betonte BFV-Präsident Koch. Dieses gebe es jetzt für die Fans.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sprach sich auch eine klare Mehrheit der Deutschen für Spiele in Bayern aus. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich München als einen der Austragungsorte wünschen. Nur 17 Prozent waren dagegen, 28 Prozent enthielten sich der Antwort.