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Joachim Gauck in Griechenland

Polizei setzt Pfefferspray gegen Demonstranten ein

  • Veröffentlicht: 06.03.2014
  • 14:45 Uhr
  • mei, DPA, AFP
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© RTR

Die griechische Polizei hat am Donnerstag rund 500 Demonstranten daran gehindert, vor dem Parlament in der Hauptstadt Athen gegen Entlassungen und Arbeitslosigkeit zu demonstrieren. Dort sollte am frühen Nachmittag Bundespräsident Joachim Gauck einen Kranz vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten niederlegen, das an der Mauer des Parlamentes liegt. Die Polizei hatte aus diesem Grund alle Demonstrationen vor dem Parlament verboten.

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Als die Demonstranten versuchten, eine Sperre der Polizei zu durchbrechen, kam es zu Rangeleien, wie das Fernsehen zeigte. Die Polizei setzte vereinzelt auch Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Viele der Demonstranten trugen Transparente der kommunistischen Gewerkschaft P.A.M.E.. Die Lage habe sich schnell beruhigt, teilte die Polizei mit. Sprechchöre gegen Gauck gab es nicht. 

Meinungsverschiedenheiten zwischen Gauck und Karolos

Unterdessen sind beim Staatsbesuch von Gauck Meinungsverschiedenheiten in der Frage deutscher Kriegsreparationen offen zutage getreten. Der griechische Präsident Karolos Papoulias wies am Donnerstag nach einem Treffen mit Gauck darauf hin, dass sein Land die Forderungen nach Reparationen und nach einer Entschädigung für Zwangsanleihen im Zweiten Weltkrieg nie aufgegeben habe. "Wichtig ist, dass diese Frage gelöst wird mit der Aufnahme von Verhandlungen so schnell es geht", fügte Papoulias hinzu.

Gauck machte deutlich, dass er diese Forderung nicht unterstützt: "Sie wissen, dass ich darauf nur so antworten kann, dass ich meine, der Rechtsweg dazu ist abgeschlossen." Dies sei auch die offizielle Haltung der Bundesregierung, der er nicht widersprechen wolle. Deutschland sei aber bereit, die moralische Schuld anzuerkennen. Gauck verwies auf die Pläne für die Errichtung eines deutsch-griechischen Jugendwerks, das "Brücken des Verständnisses" bauen solle - "auch um den dunklen Seiten der Vergangenheit zu begegnen".

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