Papis Lovedays Erfahrungen
"Promi Big Brother": Papis Loveday spricht über Rassismus – "Das macht mir Angst"
- Veröffentlicht: 14.08.2021
- 09:54 Uhr
- sv
Nach seiner internationalen Sportkarriere stieg Papis Loveday ins Model-Business ein. Heute kann er auf einen erfolgreichen Werdegang zurückblicken. Doch dieser hat auch seine Schattenseiten.
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+++ Update 14. August 2021 – 9:50 Uhr +++
Auf der Raumstation fragt Jörg Draeger nach Papis Lovedays Model-Karriere. "Ich war einer der ersten Schwarzen, der in Mailand für alle Designer gearbeitet hat, einer der bestbezahlten schwarzen Männermodels", berichtet Papis.
Papis: "Die wollten einfach nur Weiße verkaufen"
Mit sichtbarem Interesse am Thema spricht Jörg eine sensible Seite an: "Hast du denn jemals irgendeinen Affront erfahren, dass du beleidigt wurdest?", möchte er wissen. Die traurige Antwort: "Ja."
Im Clip: Papis: "Ich erlebe fast jeden Tag Rassimus"
Papis berichtet von einem Casting in Italien. Der Kunde begutachtete mit seiner Assistentin Papis' Bilder. "Dann schaut er, schaut mich an und er sagt: 'Oh, der ist hübsch!' auf Italienisch", erzählt Papis. Dass er Italienisch versteht, behielt er aber für sich: "Ich spiele immer, dass ich kein italienisch verstehe." Der Kunde fragte schließlich seine Assistentin: "Haben wir nach Schwarzen gefragt?" Für ihn ist klar: "Die wollten einfach nur Weiße verkaufen!"
Papis: "Ich erlebe fast jeden Tag Rassismus"
"Man wird es nicht glauben: Ich erlebe fast jeden Tag Rassismus", sagt Papis im Sprechzimmer. Das Thema wühlt ihn sichtbar auf. Er erzählt von mehreren Alltagssituation. Ältere Menschen in seiner Nachbarschaft sagen zu ihm: "Ihnen geht's gut hier in Deutschland." Im Club wird er mit Diskriminierung konfrontiert: "Da gehst du an jemandem vorbei und hörst ihn sagen 'Ah, diese Schwarzen!'"
Ina Aogo geht das Thema auf eine besondere Art nahe: "Meine Kinder sind auch dunkel und das könnte ihnen auch passieren", sagt sie im Sprechzimmer. "Ich wünsche mir einfach, dass alles wieder ein bisschen toleranter wird. Letztendlich sind wir ja alle gleich."
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Papis Loveday kämpft gegen Rassismus und setzt immer wieder Zeichen gegen Diskriminierung. So hielt er nach der Tötung von George Floyd 2020 eine flammende Rede gegen Rassismus auf dem Münchner Königsplatz.
Er selbst sah sich in seiner Modelkarriere immer wieder mit Diskriminierung konfrontiert. In der Raumstation erzählt er seinen Mitbewohner:innen von seinen Erfahrungen mit Homophobie und Diskriminierung.
Papis Loveday: "Das macht mir Angst"
"Damals in den Achtzigern war deine Karriere vorbei, wenn die wussten, dass du schwul bist", erzählt er. "Das kommt alles wieder. Das macht mir Angst."
In seiner afrikanischen Heimat ist Homophobie an der Tagesordnung. "Im Senegal ist es genauso. In den Neunzigern haben die Leute gesagt: 'Okay, lebe dein Leben.' Aber letztes Jahr kam das wieder: Da wurden Schwule auf der Straße geschlagen. Oder du landest für sechs Monate bis ein Jahr im Gefängnis. Und das im Jahr 2021. Das macht Angst! Und auch nicht gerade Hoffnung."
Das Thema nimmt Papis sehr mit
Auch von seinen Erfahrungen mit Rassismus berichtet Papis: Als Model habe er Jobs nicht bekommen, weil er schwarz ist. "Das Thema war: Schwarze verkaufen nicht. Aber ich kann nicht sagen: Ich mag keine Schwarzen. Ich denke über dich als Person und nicht als Farbe. Wenn ich über Menschen als Farbe denke, dann ist das Rassismus."
Im Sprechzimmer kommen Papis angesichts dieser Themen die Tränen. Bei seiner Rückkehr nimmt Paco Steinbeck ihn in den Arm und versichert: "Weinen ist keine Schwäche."
Wie es mit Papis Loveday und den anderen Promis weitergeht, kannst du jeden Abend bei "Promi Big Brother" mitverfolgen – live in SAT.1, auf Joyn und im Livestream.
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