Mit Kaffee gesund durch den Tag
Die Wissenschaft des Kaffees: So wirkt er auf unseren Körper ein
- Aktualisiert: 26.09.2023
- 09:28 Uhr
Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit. Ob als belebender Start in den Morgen, als Genussmoment zwischendurch oder bei Treffen mit Freunden - Kaffee hat einen festen Platz in unserer Kultur und unserem Leben. Doch neben dem Genussfaktor stellt sich auch die Frage, wie gesund Kaffee wirklich ist. Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Wir zeigen dir vier Argumente, die für den Kaffeegenuss sprechen.
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Kaffee: Beliebtes Alltagsgetränk mit zweifelhaftem Ruf
Die Deutschen lieben ihren Kaffee. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 162 Litern, also etwa zwei Tassen pro Tag. Und die Auswahl ist groß: Nicht nur normaler Kaffee, Cappuccino und Espresso sind im Angebot, sondern auch entkoffeinierter Kaffee, Malzkaffee, Instant-Kaffee, Getreidekaffee, grüner Kaffee, Dinkelkaffee, Butterkaffee und viele andere Varianten. Doch hartnäckig hält sich der Mythos, das leckere Koffeingetränk sei schädlich für die Gesundheit. Dabei hat es so viele positive Auswirkungen, dass durchaus gesagt werden kann: Kaffee ist gesund.
Außerdem interessant: Das passiert, wenn du jeden Tag Kaffee trinkst.
Kaffee ist eine Herzensangelegenheit
Viele Menschen sind der Überzeugung, dass koffeinhaltige Bohnen eine Belastung für das Herz darstellen und ein Risikofaktor für Infarkt und Schlaganfall sind. Allerdings gibt es mittlerweile zahlreiche Forschungsarbeiten, die das Gegenteil belegen. Eine Studie aus Australien, die 2022 im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlicht wurde, zeigt beispielsweise, dass Kaffee tatsächlich vor Herzkreislauf-Erkrankungen schützen kann. Die australischen Forschenden untersuchten die Daten von knapp 450.000 Teilnehmern, die zu Beginn der Studie keine Herzkreislauf-Erkrankungen hatten. Sie analysierten, wer unter den Kaffeetrinker:innen und Nicht-Kaffeetrinker:innen im Durchschnittszeitraum von zwölf Jahren gesund blieb und wer Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelte. Im Vergleich zu Nichtkaffeetrinker:innen hatten diejenigen, die täglich zwei bis drei Tassen Kaffee tranken, das geringste Risiko, Herzkreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Diese Menge reduzierte auch das Risiko für Herzinsuffizienz, Schlaganfälle sowie Herzrhythmusstörungen.
Kaffee ist ein echter Fettkiller
Koffein regt die Lipolyse im Körper an. Das bedeutet, dass nach dem Konsum von Koffein kurzfristig mehr Fettsäuren aus dem Fettgewebe freigesetzt werden. In anderen Worten: Kaffee begünstigt die Fettverbrennung. Kaffee regt außerdem den Stoffwechsel an. Durch einen schnelleren Stoffwechsel werden Nährstoffe in der Nahrung schneller verwertet. Die Fettverbrennung und der Kalorienverbrauch werden dadurch erhöht - selbst im Ruhezustand. Kaffee ist deshalb auch ein beliebtes Getränk in Diäten, wie beispielsweise der Thonon-Diät.
Bessere Verdauung dank Kaffee
Ein Kaffee oder ein Espresso nach dem Essen beschleunigt die Verdauung. Kaffeeliebhaber:innen kennen diesen verdauungsfördernden Effekt und verspüren oft nach dem Kaffeegenuss den Drang, den Darm zu entleeren. Forschende fanden heraus, dass Kaffee den Darm zur Kontraktion anregt. Daher ist Kaffee auch als Hausmittel gegen Verstopfung geeignet. Zudem werden die in verdauten Speisen enthaltenen Giftstoffe, die teilweise krebserregend sind, durch Kaffee schneller aus dem Körper gespült. Damit verringert sich auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Kaffee ist auch gesund für die grauen Zellen
Kanadische Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass der Konsum bestimmter Kaffeesorten einen wirksamen Schutz für unser Gehirn gegen Alzheimer, Parkinson und Demenz bietet. In diesem Fall spielt Koffein keine Rolle - vielmehr liegt der schützende Effekt im Röstgrad der Bohnen. Laut den kanadischen Forschenden ist die schützende Wirkung umso stärker, je länger und dunkler die Bohnen geröstet wurden - unabhängig davon, ob der Kaffee entkoffeiniert ist oder nicht.
Dieser Effekt ist auf die sogenannten Phenylindane zurückzuführen, die während des Röstens in den Kaffeebohnen freigesetzt werden. Übrigens sind diese Verbindungen auch für den typisch bitteren Geschmack des Kaffees verantwortlich. Das Besondere daran ist, dass diese Röstverbindungen bestimmte toxische Proteine daran hindern, sich im Gehirn zu verbinden und als Plaques abzulagern. Diese Ablagerungen gelten wiederum als Auslöser für den kognitiven Verfall und verschiedene neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer.
Fazit: Kaffee ist nicht nur beliebt, sondern auch gesund und damit besser als sein Ruf - das belegen zahlreiche Studien und Tests. Er stärkt nicht nur das Herz, sondern hilft auch bei der Fettverbrennung und Verdauung, kann das Risiko für Krebserkrankungen und Parkinson senken. Kein Grund also, den Konsum einzuschränken - solange du nicht mehr als fünf Tassen pro Tag trinkst.