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Eisenmangel rechtzeitig erkennen und behandeln
- Veröffentlicht: 27.04.2023
- 11:00 Uhr
Ein Eisenmangel kann schwerwiegende Folgen haben. Erfahre hier alle wichtigen Infos zum Thema Eisen im Körper und Ursache, Symptome und Behandlung von Eisenmangel.
Eisen: Aufgabe im Körper
Eisen ist ein Spurenelement und Hauptbestandteil von Hämoglobin, ein eisenhaltiges Protein in den roten Blutkörperchen, das den Sauerstoff von der Lunge in alle Teile des Körpers transportiert. Ohne genügend Eisen gibt es nicht genug rote Blutkörperchen, um Sauerstoff zu transportieren, was zu Müdigkeit führt. Darüber hinaus ist Eisen auch ein Bestandteil von Myoglobin, ein Protein, welches Sauerstoff im Muskelgewebe transportiert und speichert.
Wie viel Eisen braucht der Mensch?
Der Bedarf an Eisen pro Tag hängt von den täglichen Eisenverlusten über Schweiß, Urin und Stuhl ab. Im Durchschnitt sollte die tägliche Dosis aber zwischen einem und zwei Milligramm betragen. Frauen verlieren zusätzlich Eisen während ihrer Periode, Schwangerschaft oder Stillzeit, weshalb sie einen noch höheren Bedarf decken müssen als Männer. Obwohl du Eisen über deine Nahrung aufnehmen kannst, kann der Körper nur maximal 15 Prozent davon nutzen. Das bedeutet, wenn du den täglichen Bedarf von zwei Milligramm Eisen abdecken möchtest, solltest du pro Tag ungefähr 15 Milligramm Eisen zu dir nehmen. Während deiner Periode und der Stillzeit sollte die Eisenzufuhr 20 Milligramm betragen und in der Schwangerschaft bis zu 30 Milligramm.
Eisenmangel: Was ist das?
Eisenmangel ist ein Zustand, bei dem nicht genügend Eisen im Körper vorhanden ist. Dies wiederum führt zu einer Verringerung der roten Blutkörperchen im Organismus. Die Hauptaufgabe der roten Blutkörperchen besteht darin, ein Protein namens Hämoglobin herzustellen. Dieses Protein transportiert den Sauerstoff im Blut von der Lunge zu allen Körperzellen, damit diese richtig funktionieren können.
Ursachen von Eisenmangel
Es gibt unterschiedliche Gründe für einen Eisenmangel. Zu den drei Hauptursachen gehören:
- Eine unzureichende Menge an eisenhaltigen Lebensmitteln. Auch wenn dein Körper Eisen speichern kann, ist er nicht dazu in der Lage, es selbst herzustellen. Wenn du nicht genügend Eisen durch dein Essen zu dir nimmst, kann dein Körper mit der Zeit einen Eisenmangel entwickeln.
- Blutverlust. Da sich Eisen in den roten Blutkörperchen im Blut befindet, führt ein Blutverlust auch gleichzeitig zum Eisenverlust. Frauen mit starken Regelblutungen sind besonders davon betroffen. Ein hoher Blutverlust kommt aber auch häufig nach Operationen, regelmäßigen Blutspenden oder Darmerkrankungen vor.
- Eine Unfähigkeit, Eisen aufzunehmen. Normalerweise wird das Eisen aus der Nahrung über den Darm in den Blutkreislauf aufgenommen. Eine Darmerkrankung wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) kann die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Ebenso können Operationen am Dünndarm oder Magen die Fähigkeit, Eisen aufzunehmen, einschränken.
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Eisenmangel: Diese Symptome können auf Blutarmut hinweisen
Eine Blutarmut (Anämie) kann sich durch eine Reihe von Symptomen äußern. Je nach Schweregrad des Eisenmangels können sie sofort auftreten oder erst nach mehreren Wochen oder Monaten:
- Müdigkeit
- Kalte Hände und Füße
- Kopfschmerzen
- Schwächegefühl
- Brüchige Haare und Nägel
- Blasse Haut
- Schwindelgefühl
- Kurzatmigkeit
- Häufiges krank werden
- Leistungsabfall
- Unruhige Beine (Restless Legs Syndrom)
Diagnose der Eisenmangelanämie
Um festzustellen, ob du an einer Anämie leidest, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen. Üblicherweise wirst du erst nach den Symptomen gefragt und wenn diese auf eine Blutarmut hindeuten, wird eine Blutuntersuchung vorgenommen. Das ist die einzige zuverlässige Methode, um festzustellen, ob du unter Eisenmangel leidest. Die Ergebnisse zeigen den genauen Eisengehalt in deinem Blut an und können somit eine Anämie bestätigen oder ausschließen.
Folgen von Eisenmangel
Grundsätzlich verursacht ein leichter Eisenmangel keine schwerwiegenden Folgen. Bleibt er jedoch unbehandelt, kann das zu gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören die Folgenden:
- Herzprobleme: Da dein Herz mehr Blut pumpen muss, um den Sauerstoffmangel im Blut auszugleichen, kann dies zu einem schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag führen. Im Extremfall kann dies zu Herzversagen führen.
- Wachstumsprobleme: Bei Babys und Kleinkindern kann ein schwerer Eisenmangel das Wachstum des Gehirns und des Körpers beeinträchtigen.
- Infektionen: Ein Eisenmangel wird oft mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass das Immunsystem ohne Eisen geschwächt wird und den Körper somit nicht vollständig vor Infektionen schützen kann.
Risikogruppen von Eisenmangel
Da Frauen während ihrer Periode Blut verlieren, sind sie einem höheren Risiko für Eisenmangel ausgesetzt. Schwangere gehören ebenfalls zur Risikogruppe, da sie sich selbst und ihr Baby mit Sauerstoff versorgen müssen. Stillende Mütter können einen Eisenmangel aufweisen, da sie hohe Blutverluste bei der Entbindung erlitten haben.
Aber auch Kinder und Säuglinge können unter Blutarmut leiden, da sie einen hohen Eisenbedarf in ihrer Wachstumsphase haben. Für Vegetarier:innen und Veganer:innen besteht auch ein Risiko für einen Eisenmangel, wenn sie potentiell nicht genügend eisenhaltige Lebensmittel zu sich nehmen.
Eisenmangel in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen im Körper zu und damit auch der Eisenbedarf, der gedeckt werden muss. Um mehr Blut für die Sauerstoffversorgung für das Baby zu produzieren, benötigt der Körper Eisen. Wenn eine Schwangere nicht genügend Eisen (30 Milligramm pro Tag) zu sich nimmt, kann sie einen Eisenmangel entwickeln.
Behandlungsmöglichkeiten: Eisenmangel - Was tun?
Je nachdem, was die Ursache für den Eisenmangel ist, wird deine Ärztin oder dein Arzt dir unterschiedliche Wege für eine Behandlung des Eisenmangels aufzeigen. Das Ziel ist in allen Behandlungsformen dasselbe: den Eisenspiegel wieder zu normalisieren.
Die natürlichste Methode für eine Eisenaufnahme ist der Verzehr von eisenhaltigen Lebensmitteln. Vitamin-C-haltige Lebensmittel sollten ebenfalls in deiner Ernährung vorkommen, da sie dafür sorgen, dass du das Eisen besser aufnehmen kannst. Wovon du Abstand halten solltest, sind Kaffee und Wein, da diese die Eisenaufnahme behindern. Zusätzlich können Eisenpräparate oder Eisentabletten dazu beitragen, den Eisengehalt im Körper zu erhöhen. Diese Behandlung wird oft Schwangeren verschrieben, da sie eine besonders hohe Menge an Eisen zu sich nehmen müssen. In extremen Fällen wird auch eine intravenöse Eiseninfusion verwendet, um Eisen durch die Venen in den Körper zu bringen. Diese Methode ist nur für Menschen mit einem schweren Eisenmangel gedacht.
Eisenhaltige Lebensmittel
Zu den größten Eisenlieferanten zählen Fleisch und Wurstprodukte, wie beispielsweise Blutwurst oder Rindfleisch. Bei den Fischprodukten haben Austern mit Ausnahme den höchsten Eisengehalt. Linsen, Bohnen und dunkelgrünes Blattgemüse sind einige Beispiele für pflanzliche Lebensmittel, die viel Eisen enthalten. Weitere eisenhaltige Lebensmittel findest du hier auf dem Bild.
Eisenmangel vorbeugen: So klappt’s
Du kannst einem Eisenmangel bereits durch eine ausgewogene und eisenhaltige Ernährungsweise vorbeugen. Solltest du die Symptome von Eisenmangel dennoch verspüren, raten wir dir, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Bist du betroffen? Check dein Eisen mit einem Eisenmangel-Selbsttest
Mittlerweile gibt es auch einen Eisenmangel-Selbsttest für zu Hause. Der Vorteil hierbei ist, dass du keine Stunden im Wartezimmer verbringen musst. Nachdem du dein Blut entnommen hast, kannst du es an ein Labor verschicken und auf dein Ergebnis warten. Eine genaue Anleitung und alles, was du dafür brauchst, findest du in der Packung. Einen Selbsttest kannst du in jeder Apotheke erwerben.