Ursachen und Therapie
Gerstenkorn am Auge - was tun? Diese Hausmittel können helfen
- Veröffentlicht: 15.02.2023
- 12:56 Uhr
Ein Gerstenkorn ist eine Entzündung bestimmter Drüsen am Augenlid, die sich durch eine geschwollene und gerötete Stelle am Auge bemerkbar macht. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern sorgt häufig auch für starke Schmerzen. Finde heraus, was die Ursachen für die Entstehung eines Gerstenkorns am Augenlid sind, wie bei einem Gerstenkorn Hausmittel helfen können und wie du eine Augenlidentzündung vermeidest.
Im Clip: So wirst du ein Gerstenkorn wieder los
Gerstenkorn: So wirst du die schmerzhafte Entzündung los
Gerstenkorn: Was ist das?
Ein Gerstenkorn ist eine eitrige Augenlidentzündung. In der Fachsprache wird diese auch Hordeolum genannt. An den Augenlidern befinden sich verschiedene Drüsen, die unterschiedliche Funktionen, wie die Talg- und Schweißproduktion, erfüllen. Wenn sich diese Talg- und Schweißdrüsen entzünden und zugleich Bakterien im Spiel sind, entsteht ein sogenanntes Gerstenkorn. In den meisten Fällen handelt es sich um typische Hautbakterien wie den Staphylokokkus aureus. Ein Gerstenkorn tritt an der Lidkante und Lidinnenseite sowie im Bereich der Wimpern auf.
Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit einem Hagelkorn oder Grießkorn am Auge, auch Milien genannt. Diese Knötchen am Auge unterscheiden sich von Gerstenkörnern. Im Gegensatz zum Gerstenkorn entwickelt sich ein Hagelkorn ohne den Einfluss von Bakterien. Es entsteht meist schleichend und viel langsamer als ein Gerstenkorn und tut normalerweise nicht weh.
Ein Grießkorn ist eine Zyste, die hauptsächlich aus Hautzellen und Keratin (ein Protein, das den Hauptbestandteil von Haut, Haaren und Nägeln darstellt) besteht. Bei Milien handelt es sich um keine bakterielle Entzündung oder Infektion. Sie bilden sich ebenfalls an den Schweißdrüsen, treten aber auch an anderen Körperstellen wie Armen, Brust, Nase, Stirn, Hals und Ohren auf.
Gerstenkorn am Auge: Die Ursachen
Expert:innen unterscheiden zwischen einem äußeren und einem inneren Gerstenkorn. Sind die sogenannten Zeis- oder Moll-Drüsen an der Außenseite des Lides entzündet, handelt es sich um ein äußeres Gerstenkorn. Bei einem inneren Gerstenkorn sind die tiefer im Lid gelegenen Meibom-Drüsen betroffen.
In der Regel wird die Entzündung durch Hautkeime wie Staphylokokken, seltener auch durch Streptokokken ausgelöst. Die Bakterien gelangen beispielsweise beim Augenreiben ins Auge. Ein Gerstenkorn wird auch durch eine Entzündung am Lidrand oder Schmutz an den Fingern begünstigt. Kinder sind häufiger davon betroffen als Erwachsene. Wenn du Kontaktlinsen zu lange trägst oder dein Make-up nicht vollständig entfernst, kann das ebenfalls zu einem Gerstenkorn führen. Auch ein schwaches Immunsystem und Diabetes mellitus erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Gerstenkorns.
Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, die eine Entzündung verursacht, ist ein Gerstenkorn durchaus ansteckend. Wasche deine Hände gründlich, nachdem du das entzündete Augenlid angefasst hast und benutze eigene Handtücher, sonst besteht die Gefahr, die Bakterien zu übertragen und andere anzustecken.
Was kann man gegen ein Gerstenkorn tun?
Normalerweise verläuft eine Gerstenkorn-Entzündung harmlos. Die meisten Gerstenkörner platzen nach einiger Zeit von selbst auf, wobei der angesammelte Eiter austritt. Anschließend bildet sich die Entzündung zurück und heilt ab. Sollte sich die Infektion jedoch ausbreiten, können auch die Augenhöhle und die Bindehaut davon befallen werden.
Beachte die folgenden Verhaltensregeln, um die Wahrscheinlichkeit von Gerstenkörnern zu senken:
- Wasche deine Hände regelmäßig und gründlich.
- Versuche, dir nicht ins Gesicht und an die Augen zu fassen.
- Reibe deine Augen nicht.
- Wechsle und reinige deine Kontaktlinsen regelmäßig.
- Brillenträger sollten die Brille regelmäßig putzen.
- Entferne dein Make-up gründlich und benutze sanfte Produkte zum Abschminken.
- Reinige Make-up-Zubehör regelmäßig.
- Setze deine Augen keinem starken Zugwind aus und achte darauf, dass sie nicht austrocknen.
Hat sich trotz aller Vorsorgemaßnahmen doch ein Gerstenkorn gebildet, dann sorgen die folgenden Hausmittel für eine schnellere Heilung.
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Gerstenkorn behandeln: Die besten Hausmittel
- Kompressen und Auflagen: Oft werden in Internetforen Kompressen mit Kamillentee oder Apfelessig zur Behandlung von Gerstenkörnern verwendet. Oder es werden Auflagen mit Bockshornkleesamen oder gekochten Kartoffeln empfohlen. Viele ärztliche Fachkräfte raten jedoch von diesen Hausmitteln ab, da das Auge so wenig wie möglich manipuliert und eine Augeninfektion sehr hygienisch behandelt werden sollte. Die Feuchtigkeit der Kompressen und Auflagen weichen die Haut am Auge auf und die Bakterien verteilen sich dadurch leichter. Das erhöht das Risiko, die Infektion zu verschleppen. Die Inhaltsstoffe der Kompressen können zudem die Augen reizen oder zu einer allergischen Reaktion führen. Daher ist dieses Hausmittel gegen Gerstenkorn oder andere Augeninfektionen nicht geeignet.
- Trockene Wärme: Möchtest du den Heilungsprozess eines Gerstenkorns beschleunigen? Dann setze auf trockene Wärme. Diese bewirkt, dass sich das Gerstenkorn schneller öffnet, der Eiter abfließt und es dadurch schneller heilt. Für diese Methode benötigst du eine Rotlichtlampe, mit der du das Gerstenkorn zehn Minuten lang dreimal täglich bestrahlst. Platziere die Lampe ungefähr 20 bis 40 Zentimeter vor deinen geschlossenen Augen. Falls du noch keine Erfahrung im Umgang mit einer Rotlichtlampe hast, dann lass dir das genaue Vorgehen zunächst von einer medizinischen Fachkraft erklären.
- Viel trinken: Da trockene Augen die Entstehung von Gerstenkörnern begünstigen, ist es ratsam, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, damit die Augen feucht bleiben. Trinke am besten zwei Liter Wasser, Zitronenwasser oder auch Tee am Tag, sowohl vorbeugend als auch während der Infektion.
- Immunsystem unterstützen: Ein starkes Immunsystem wehrt Erreger besser ab. Durch eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung, regelmäßige Entspannung und ausreichend Schlaf unterstützt du dein Immunsystem. Das hilft nicht nur gegen Gerstenkörner, sondern gegen alle Erkrankungen.
Hinweis: Achte darauf, das Gerstenkorn nicht zu berühren und nicht auszudrücken, denn so können sich die Bakterien ausbreiten und das gesunde Auge befallen.
Gerstenkorn behandeln: Wann es Zeit für ärztliche Hilfe ist
Wenn nach zwei Tagen keine Besserung eintritt, das Gerstenkorn nicht aufplatzt oder schrumpft und folgende Symptome dazukommen, ist es ratsam ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Kopfschmerzen
- Geschwollene Lymphknoten
- Fieber
- Allgemeines Unwohlsein
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