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Pollen, Umweltgifte, Feinstaub

Mehr Allergiker:innen: Das sind mögliche Gründe für den enormen Anstieg

  • Aktualisiert: 10.06.2024
  • 17:25 Uhr
  • SAT.1
Immer mehr Menschen leiden unter Allergien. Woran liegt das? Wir erklären es.
Immer mehr Menschen leiden unter Allergien. Woran liegt das? Wir erklären es.© Krakenimages.com - stock.adobe.com

Die Anzahl der Menschen, die an einer Allergie leiden, steigt jährlich. Inzwischen gehört etwa jede(r) Fünfte zur Gruppe der Allergiker:innen und leidet an Heuschnupfen oder anderen Allergien. Mögliche Gründe erfährst du hier.

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Allergie als Volkskrankheit

Heuschnupfen ist mittlerweile zur Volkskrankheit geworden. Jedes Jahr im Frühjahr beschweren sich immer mehr Menschen über Augenjucken, eine laufende Nase oder dröhnende Kopfschmerzen. Mit Tabletten und diversen anderen Medikamenten wird Allergiker:innen der Alltag etwas erträglicher gemacht. Laut Schätzungen der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) wird bis 2025 die Hälfte der europäischen Bevölkerung von einer Allergie betroffen sein. Doch woran liegt es, dass die Zahl der Allergiker:innen immer weiter steigt?

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Allergie: Die Hygiene-Hypothese

Eine Allergie ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem des Körpers überempfindlich auf normalerweise unschädliche Substanzen wie Blütenpollen, beispielsweise Pappelpollen, reagiert und sie fälschlicherweise als gefährlich einstuft. Dies geschieht aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems. Die Ursachen für den Anstieg von Allergien sind noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt eine Vielzahl von Theorien - eine der bekanntesten ist die Hygiene-Hypothese, die besagt, dass ein saubereres Umfeld und weniger Kontakt mit bestimmten Erregern zu einem erhöhten Risiko für Allergien führen können. Studien zeigen, dass immunologische Erkrankungen in industrialisierten Ländern häufiger auftreten als in weniger entwickelten Regionen. Jedoch ist die Erklärung nicht so einfach, und einige Wissenschaftler:innen argumentieren dafür, den Begriff der Hygiene-Hypothese zu überdenken. Denn es gibt ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren, das bestimmt, wie anfällig wir dafür sind, eine Allergie zu entwickeln. Beispielsweise haben Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, nicht unbedingt weniger Allergien aufgrund von mehr Dreck, sondern eher aufgrund von anderen günstigen Umständen wie dem Kontakt mit Tieren, saubere Luft und dem Konsum von Rohmilch.

Die Hygiene-Hypothese ist insofern irreführend, da eine schlechtere Hygiene nicht zu einer Verringerung von chronischen Entzündungs- und allergischen Erkrankungen führt, sondern im Gegenteil: So wird das Infektionsrisiko erhöht. Um das Immunsystem richtig zu trainieren, ist ein früher Kontakt mit "freundlichen" Mikroben, nicht pathogenen Erregern, erforderlich.

Mehr Allergiker:innen durch Umweltbelastung

Fakt ist, dass unsere Großeltern früher kaum an Allergien gelitten oder diese erst im hohen Alter entwickelt haben. Das hat jedoch laut Expert:innen einfache Gründe. Veränderungen in der Umwelt, andere Essgewohnheiten oder Luftverschmutzung durch Abgase tragen heutzutage dazu bei, dass sich Allergien schneller entwickeln. Eine Vielzahl an Allergenen, gegen die der Körper heute kämpfen muss, hat unser Immunsystem anfälliger gemacht. Mediziner:innen haben etwa 20.000 allergieauslösende oder verstärkende Stoffe entdeckt - und die Zahl steigt.

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Längerer Pollenflug macht Allergiker:innen zu schaffen

Eine weitere schlechte Nachricht für unsere Generation: Allergiker:innen sollten sich auf einen längeren Pollenflug einstellen. Durch den Klimawandel haben sich die Blütenzeiten nämlich verschoben. Pollen wirbeln nun über einen längeren Zeitraum durch die Luft und lassen die Nasen von Allergiker:innen früher kribbeln. Expert:innen vermuten, dass durch die zunehmende Erderwärmung einige Pollen bereits ab Mitte Dezember fliegen. Sollten auch bei dir zu dieser Zeit oder im Frühjahr die Augen tränen und die Nase jucken, dann lasse am besten einen Allergietest von medizinischem Fachpersonal durchführen.

Eine Allergie kann nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden. Stattdessen ist sie das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von genetischen, lebensstilbedingten und Umwelteinflüssen. Es gibt bisher keine Wunderlösung für Allergien, daher wird weiterhin intensiv nach Möglichkeiten zur Vorbeugung geforscht.

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