Was ist eine IP-Adresse?
Jeder Rechner, Server und jedes Smartphone besitzt mindestens eine davon und doch kommen normale Anwender nur selten mit ihnen in Berührung: IP-Adressen. Internet-Autoritäten bereiten sie derzeit aber einiges Kopfzerbrechen.
Die Adresse im Datennetz
Eine IP-Adresse (benannt nach dem Protokoll TCP/IP, auf dem die Datenübertragung im Internet basiert) ist die Adresse, die einen Rechner im Netzwerk identifiziert. Sie wird benutzt, um Datenpakete so zu adressieren, dass sie den gewünschten Empfänger erreichen. Jedes im Netzwerk befindliche Gerät benötigt eine IP-Adresse, damit es angesprochen werden kann. Hat ein Gerät mehrere Netzwerkkarten (etwa LAN, WLAN und UMTS), hat es auch mehrere IP-Adressen.
IP-Adressen sind in bestimmte Bereiche aufgeteilt. Diese unterscheiden sich je nach geographischer Region und nach dem jeweiligen Provider. An der IP-Adresse lässt sich also erkennen, von wo und über welchen Anbieter ein Nutzer ins Internet geht.
Nutzer sprechen Webserver allerdings nur selten über ihre IP-Adresse an (obwohl dies technisch durchaus möglich wäre). Stattdessen verwenden sie die dem Server zugeordnete Internet-Adresse oder Domain (etwa "google.de"), die dann mit Hilfe des "Domain Name System" (DNS) in die entsprechende IP-Adresse umgerechnet wird, um den Datentransport durchzuführen.
IP-Adressen werden knapp
Der heutige IP-Adress-Standard, in Fachkreisen als "Ipv4" bezeichnet, stammt aus einer Zeit, als noch weitaus weniger Rechner an das Internet angeschlossen waren. Dies führt heute, in einer Zeit, in der die meisten Menschen (zumindest in reichen Industrienationen) gleich mehrere internetfähige Geräte besitzen, zu Problemen: Die IP-Adressen nach dem bisherigen Schema werden knapp.
Langfristig soll dies durch die Einführung des Nachfolgerstandards IPv6 behoben werden. Dessen Adressen sind länger und bieten so weitaus mehr verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.
In der Zwischenzeit behelfen sich die Autoritäten mit verschiedenen Tricks. So wurden bereits vor Jahren dynamische IP-Adressen für Surfer eingeführt. Während ein Server seine IP-Adresse stets behält, vergeben Internet-Provider seitdem erst eine IP-Adresse an ihre Kunden, wenn diese tatsächlich ins Netz gehen (und diese ist jedes Mal anders). So sollen die IP-Adressen des Providers länger reichen, da sie nur an Nutzer vergeben werden, die sie gerade tatsächlich benötigen. Allerdings sind in Zeiten von Flatrates und zahlreichen Internet-Diensten viele Menschen fast rund um die Uhr online, was das Einspar-Potential dieser Maßnahme begrenzt.
Eine weitere Sparmaßnahme ist die sogenannte "Network Address Translation" ("NAT"). Bei dieser werden bestimmte Adressbereiche als "privat" definiert. Sie sind für Heim- oder Firmennetzwerke reserviert (und können immer wieder verwendet werden). Der bekannteste dieser Adressbereiche ist "192.168.x.x". Lediglich der Router, der direkt mit dem Internet kommuniziert, hat bei der Nutzung von NAT eine öffentliche IP-Adresse. Er verteilt dann die Datenpakete mit Hilfe der privaten IP-Adressen an die einzelnen Rechner weiter.
So erfahren Sie Ihre IP-Adresse
In jedem Betriebssystem können sich Nutzer ihre IP-Adresse anzeigen lassen. Meist geht dies grafisch ebenso wie per Kommandozeile (beziehungsweise "Eingabeaufforderung"). So gibt es Websites wie "Wie ist meine IP?", die Nutzern ihre IP-Adresse (und sonst einige Infos zu ihrem System und ihrer Internet-Verbindung) anzeigen.