Freitag, 1. März
Good News: Das Online-Register für Kliniken kommt
- Aktualisiert: 22.02.2024
- 14:41 Uhr
- teleschau
"Patientinnen und Patienten erfahren endlich, wo sie am besten behandelt werden." So begrüßte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61) die Tatsache, dass sich der Vermittlungsausschuss auf das überarbeitete "Transparenzgesetz" einigte. Die Folge: Das Online-Register kann zum 1. Mai starten.
Das beinhaltet das "Transparenzverzeichnis"
Das Online-Register soll einen Online-Atlas schaffen, der Patientinnen und Patienten Auskunft über bundesweit 1.700 Klinikstandorte gibt. Im "Transparenzverzeichnis" soll erkennbar sein, welches Krankenhaus welche Leistungen anbietet und welche Klinik für welchen Eingriff besonders geeignet ist.
Abrufbar sollen auch Daten zur Behandlungserfahrung sein, zum Personalschlüssel bei Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften sowie auch zu Komplikationsraten sowie nicht geglückten Behandlungen bei bestimmten Eingriffen - die Datenbank soll Licht ins Dunkel der medizinischen Versorgungsqualität bringen.
Das bedeutet jedoch einen höheren Arbeits- und Personalaufwand. Schließlich muss das Register von jeder Klinik mit Daten gefüttert werden. Dafür gibt es allerdings auch mehr Geld: Lauterbach kündigte an, den Kliniken mit einem ebenfalls beschlossenen "Transformationsfonds" mit 50 Milliarden Euro unter die Arme zu greifen. Jährlich, beginnend im Jahr 2025 und für vorerst zehn Jahre.
Im Clip: Darum ist Rückwärtslaufen so gesund
Rückwärtslaufen ist gesund
Welche Klinik ist die richtige bei welchem Eingriff?
Für die Patienten und Patientinnen klingt das alles gut. Welche Klinik bietet eine Hüft-OP an? Welches Krankenhaus hat mit Bandscheiben-Eingriffen die größte Erfahrung? Mit schneller Online-Recherche soll das Online-Register die Frage beantworten: "Welche Klinik kann welchen Eingriff besonders gut?"
Ob sich die Datenerfassung so einfach von Kliniken stemmen lässt, die ohnehin schon vielfach unter Personalnot leiden und unter finanziellem Druck stehen, ist eine der wichtigen Fragen. Sie führte unter anderem dazu, dass das vom Bundestag beschlossene Transparenzgesetz im vergangenen November vom Bundestag vorerst gestoppt und zur Nachbearbeitung in die Gremien zurückgeschickt hatte.
Klinikbewertungen und Qualitätsberichte
Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss ist nun wieder der Bundesrat am Zug. Der könnte am 22. März das Gesetz abschließend billigen. Das Online-Register könnte dann gemäß einer früheren Angabe von Minister Lauterbach ab 1. Mai 2024 verfügbar sein.
Bis dahin können sich (künftige) Patienten und Patientinnen online durchaus schon jetzt informieren. Auf "deutsches-krankenhaus-verzeichnis.de" kann man sogar per Körper-Navigation nachschauen, welche Klinik bestimmte Eingriffe anbietet - und sie auch vergleichen. Basis des unabhängig geführten Portals sind die Qualitätsberichte der Krankenhäuser, die von den Kliniken selbst jederzeit aktualisiert werden könnten. Hier gibt es allerdings keine Möglichkeit für Patient:innen, ihre Erfahrungsberichte mit einer Klinik zu schildern. Diese stellt "klinikbewertungen.de" in seinen Fokus. Kliniken finden kann man auch über "klinikradar.de", "weisse-liste.de", zudem bieten auch Krankenkassen entsprechende Klinik-Finder an.