Richtig gießen im Sommer
Unsere 10 besten Tipps, um Geld und Wasser im Garten zu sparen
- Aktualisiert: 03.08.2023
- 15:56 Uhr
- Vera Motschmann
Pflanzen brauchen Wasser, besonders an heißen Sommertagen. Aber: Ein blühender Garten kann in der warmen Jahreszeit ganz schön ins Geld gehen. Mit unseren Tipps werden deine Gewächse optimal und gleichzeitig sparsam versorgt. Erfahre, wie du Gartenarbeit von der Steuer absetzen kannst.
Wasser sparen durch kluges Gießen
Ein schön gepflegter Garten lädt im Sommer zum Entspannen ein. Wenn es allerdings tagelang nicht regnet, wird die Gartenpflege schnell aufwendiger - und deutlich teurer. Da die Pflanzen an heißen Tagen regelmäßig bewässert werden müssen, schnellt der Wasserverbrauch rasant in die Höhe. Unsere Tipps helfen, Wasser zu sparen.
Im Clip: 5 Hitzetipps für deine Pflanzen
5 Hitze-Tipps: So kommen deine Pflanzen gut durch den Sommer
1. Rasen nicht zu kurz mähen
Damit ein Rasen kräftig grün aussieht, braucht er viel Wasser - vor allem, wenn sehr kurz geschnitten ist. Im Gegensatz dazu halten etwas längere Halme die Feuchtigkeit länger im Boden. Deshalb im Sommer den Rasen nicht unnötig kurz mähen, sondern besser die Schnitthöhe des Rasenmähers einstellen. Dann brauchst du die grüne Gartenfläche seltener zu gießen.
So kannst du deinen Rasen bei Hitze pflegen und diese SOS-Tipps helfen, wenn der Rasen verbrannt ist. Außerdem verraten wir dir hier die besten Tipps, wie du deinen Garten im Sommer richtig bewässern kannst.
2. Die beste Uhrzeit zum Gießen
Idealer Zeitpunkt zum Bewässern des Gartens ist morgens zwischen 6 und 7 Uhr. Um diese Zeit ist es draußen meist noch angenehm kühl und das Wasser verdunstet nicht so schnell. So werden die Pflanzen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt und kommen gut durch einen heißen Tag. Alternativ den Garten in den Abendstunden bewässern, dann ist die Verdunstung am geringsten und das Wasser gelangt dorthin, wo es wirklich gebraucht wird: zu den Wurzeln der Pflanzen.
Gut zu wissen: Bei einer Rasenbewässerung am Mittag verdunstet bis zu 90 Prozent der Wassermenge ungenutzt. Deshalb ausschließlich die Morgen- und Abendstunden zur Bewässerung des Gartens nutzen.
3. Wurzeln wässern
Beim Gießen von Beeten nicht mit einem dünnen Sprühstrahl auf die Blätter zielen, weil es sonst zu Verbrennungen oder Pilzinfektionen auf den Blättern kommen kann. Besser: Pflanzen direkt im Wurzelbereich gießen. Das Wasser sickert so direkt zu den Wurzeln, damit sie es dann wieder nach oben an die Pflanze abgeben können. Außerdem lieber seltener gießen, aber dafür etwas intensiver, was dann länger vorhält. Das Wasser sollte die Erde ausreichend durchdringen, damit die Feuchtigkeit speichern kann. Wenn du mit einem sanften, gleichmäßigen Wasserstrahl gießt, kann der Boden das Wasser optimal aufnehmen und verteilen. Vermeide einen zu harten Wasserstrahl, der die Erde aufwühlt und die Wurzeln freilegt. Achte beim Gießen auch darauf, dass keine Blätter oder Blüten verletzt werden.
Diese 10 Pflanzensorten sind auch im Sommer pflegeleicht. Was du beim Lavendel schneiden beachten solltest, damit er auch wieder zum Blühen kommt, und wie du Blumen richtig schneidest, damit Rosen und Co. gesund weiterwachsen.
4. Rindenmulch anlegen
Rindenmulch speichert Nässe und hält den Boden länger feucht, was im Sommer in Blumenbeeten, unter Bäumen oder Sträuchern ein großer Vorteil ist. Dafür kannst du beispielsweise abgeschnittene und gehäckselte Pflanzenreste zwischen den Beetpflanzen auslegen. Rindenmulch schützt auch vor Verdunstung. Außerdem liefert er wertvolle Nährstoffe, reichert die Erde mit Humus an und hält das Unkraut im Zaum. Alternativ gibt es spezielle Mulchfolien, die im Nutzgarten beim Wassersparen helfen: Durch die Abdeckung herrscht unter der Folie ein gleichbleibendes Klima, was den Pflanzen zugute kommt und die Verdunstung deutlich reduziert. Dazu am besten vorher in der Gärtnerei beraten lassen!
Tipp: Es gibt Rasenmäher, die neben Mähen auch eine Funktion zum Mulchmähen haben. Dabei bleibt der Rasenschnitt fein gehäckselt auf der Rasenfläche zurück, womit die Verdunstung gesenkt wird und der Rasen schön frisch bleibt.
5. Regenwasser
Der beste Tipp, um Geld für Gießwasser zu sparen: eine Regentonne aufstellen. Wenn du nur einen kleinen Garten hast und keinen Platz für eine große Tonne, helfen auch kleinere Gefäße, um jede Woche einige Liter Wasser einzusparen. Die meisten Pflanzen lieben Regenwasser und bevorzugen es vor abgestandenem Leitungswasser. Beim Gießen auf eine angenehme Temperatur des Wassers achten, eiskaltes Wasser mögen Pflanzen gar nicht.
Tipp: Regenwasser hat einen niedrigen pH-Wert und ist für Rhododendren und Moorbeetpflanzen besser als das oft kalkhaltige Leitungswasser. Für kleine Gärten lohnt sich eine Regentonne, für größere Gärten sind Zisternen mit mehreren Tausend Litern Fassungsvermögen eine sinnvolle Investition.
6. Die richtige Pflanzenwahl
Die Pflanzen müssen zu den klimatischen Bedingungen des Gartens passen. Da die Durchschnittstemperaturen weiter steigen werden, bieten sich Pflanzen an, die aus warmen und trockenen Regionen kommen. In der Regel können sie besser Wasser speichern und kommen auch längere Zeit mit weniger Feuchtigkeit aus. Bäume, Hecken oder Sträucher wie Eibe, Kirschlorbeer oder Rosen, haben meist tiefe Wurzeln, was den Vorteil hat, dass sie sich bei Trockenheit mit Wasser aus den tieferen Schichten versorgen können, bis der nächste Regen kommt.
Gut zu wissen: Pflanzen, die frisch angepflanzt wurden, brauchen in den ersten zwei Wochen täglich Wasser. Deshalb an heißen Tagen täglich überprüfen, ob die Pflanzen noch gut versorgt sind. Blumenerde in Kübeln kann nicht so viel Wasser speichern wie Gartenerde.
7. Der passende Standort
Wie viel Wasser eine Pflanze benötigt, entscheidet auch ihr Standort im Garten. Deshalb für besonders durstige Pflanzen wie Hortensien oder Rhododendren einen halbschattigen oder schattigen Platz aussuchen. Trockene Standorte mit viel Sonne würden ihnen ohnehin nicht guttun. Auf Sonnenplätze nur sehr robuste Steppen- oder Steingartenpflanzen setzen, die mit wenig Wasser auskommen. Falls du unsicher bist, welche Standorte für deine Pflanzen passend sind, lass dich in der einer Gärtnerei oder einer Baumschule beraten.
8. Beete auflockern
Wenn du regelmäßig deine Beete mit Grubber und Hacke bearbeitest, zahlt sich das am Gießwasser aus. Grund ist, dass in einem aufgelockerten Boden weniger Wasser verdunsten kann, weil ein geharkter Boden die Feuchtigkeit besser in der Erde bindet. Durch die sogenannte Krümelstruktur des Bodens kann das Gießwasser leichter in den Boden einsickern. Aber nicht nur das: Das Harken sorgt zudem dafür, dass sich Unkraut langsamer ausbreitet.
Tipp: Der beste Zeitpunkt für die Bearbeitung der Erde ist nach längeren Regenfällen, wenn der Boden besonders viel Wasser aufgenommen hat und die Oberfläche verschlämmt ist.
Wie du ein Beet anlegen kannst, verraten wir dir in 7 Schritten. Außerdem: So legst du eine Blumenwiese an. Möchtest du ein Hochbeet in deinem Garten anlegen? Es schützt dein Gemüse vor Maulwürfen oder Wühlmäusen. Und so einfach kannst du dein Hochbeet selber bauen oder saisonales Gemüse im Garten anbauen.
9. Trockenrasen
Eine gute Alternative zu einem klassischen Rasen ist ein Trockenrasen, der eine Rasenmischung mit Gräsern ist. Vorteil ist, dass er sparsamer mit Wasser umgeht und Trockenheit sowie Hitze besser verträgt. Mit Trockenrasen lässt sich außerdem schon bestehender Rasen aufbereiten wie beispielsweise Lücken füllen oder ausgedünnte Partien im Rasen wieder aufstocken.
10. Blumentöpfe richtig wählen
Unglasierte Töpfe aus Terrakotta sehen zwar schön aus, aber lassen durch die Tonoberfläche auch sehr viel Feuchtigkeit verdunsten - und deine Wasserrechnung ansteigen. Besser wasserbedürftige Kübelpflanzen in glasierte Keramiktöpfe setzen. Wichtig ist, dass die Töpfe und Kübel groß genug für die Pflanzen sind, damit die Erde an warmen Tagen nicht sofort durchtrocknet.