Das gibt schon den Kleinsten emotionale Sicherheit
Gemeinsame Glücksmomente genießen: Warum Rituale für Kinder so wichtig sind
- Aktualisiert: 14.02.2024
- 15:54 Uhr
- Elisa Ascher
Rituale stärken den familiären Zusammenhalt und geben Kindern Sicherheit. Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, im Chaos Routinen zu etablieren, die allen gut tun. Wie du Struktur und Orientierung im Familienalltag schaffst!
Das Wichtigste in Kürze
Rituale sind immer wiederkehrende Ereignisse und Abläufe. Es gibt alltägliche Rituale und Rituale zu besonderen Anlässen.
Feiertage wie Geburtstage, Weihnachten oder auch Silvester bieten den perfekten Anlass für gemeinsame Familienrituale.
Erfahre hier, wie du mithilfe von Ritualen, deinen Kindern das Gefühl von Sicherheit und Orientierung gibst.
Darum sind Rituale so wichtig für Kinder
Die Erziehung der Kinder und das Organisieren des Familienlebens sind komplex und nicht selten Auslöser für Diskussionen. Die einen sagen, es gäbe kein richtig und kein falsch, die anderen beharren darauf, dass es den einen Weg gibt, mit dem es am besten klappt. Gewissermaßen stimmt beides. Jede Familie besitzt ihren eigenen Alltag, ihre eigenen Werte und ihre eigenen Persönlichkeiten. Auch, wenn so eine universelle Antwort im Hinblick auf Kinder und Familienleben helfen würde, ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und die eigenen Strukturen dahingehend anzupassen.
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Nichtsdestotrotz gibt es natürlich ein paar Dinge, die allen in der Familie guttun und helfen, die Harmonie zu bewahren und einander Sicherheit zu geben - wie zum Beispiel Rituale. Es handelt sich dabei um immer wiederkehrende Ereignisse und Abläufe, die besonders wichtig für Kinder sind.
Rituale schaffen das Bewusstsein dafür, Teil von etwas zu sein. Es ist die Freude an den Wiederholungen und das Gefühl, sich bereits auszukennen. Rituale sorgen für das Gefühl von Geborgenheit sowie Sicherheit, was wiederum durch wiederholte Muster entsteht, auf die sich das Kind verlassen kann. Sie vermitteln Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit und stärken zudem die emotionale Verbundenheit innerhalb der Familie. Nur positive emotionale Verankerungen machen es Kindern möglich, ihr individuelles Lernprogramm zu entfalten.
Welche Rituale tun Kindern gut?
Grundsätzlich lässt sich fast jede Alltagshandlung ritualisieren. Das ist aber nicht das Ziel des Ganzen. Es geht darum, bestimmte Situationen, Abläufe und Handlungen zu finden, die sowohl dem Kind, als auch den Eltern ein gutes Gefühl geben. Sie bringen Mehrwert in den oft sehr stressigen Familienalltag und sollten deshalb nicht noch mehr Stress verursachen, sondern eher für Entschleunigung sorgen.
Doch welche Rituale tun Kindern wirklich gut? Klassische Rituale finden an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern statt. Manchmal auch an Geburtstagen. Das sind natürlich große Ereignisse und reichen nicht aus. Es sollte tägliche Rituale geben, die das Kind sowohl alleine macht, als auch mit den Eltern zusammen. Das kann eine Gutenachtgeschichte sein, gemeinsames Essen oder eine feste Schlafenszeit. Auch Aktivitäten speziell mit Papa und kreative Lernspiele tun Jungs und Mädchen gut und stärken die Bindung.
7 Ideen für Alltagsrituale
Die folgenden Rituale helfen Kindern auf dem Weg zur Selbstständigkeit und schenken Sicherheit.
Guten-Morgen-Rituale
Der Morgen kann hart sein, selbst für Menschen, die sich nicht als Morgenmuffel bezeichnen würden. Vor allem die Müdigkeit macht es einem manchmal schwer, so richtig gut in den Tag zu starten. Das gilt für Eltern wie Kinder gleichermaßen. Findet gemeinsame Rituale, die es euch möglich machen, mit guter Laune den Tag zu beginnen, und in euren Zeitplan passen.
Mögliche Morgenrituale:
- nach dem Aufwachen eine Runde kuscheln
- gemeinsames Frühstück (je nachdem, wie alt das Kind ist, kann es sich selbst das Müsli in die Schüssel geben oder für alle die Banane schneiden)
- waschen und Zähne putzen (vielleicht mit einem Song?)
- eine gemeinsame Aktivität wie Musik hören, tanzen, Pläne für den Tag machen
Rituale für die Körperhygiene
Rituale bei der Körperhygiene unterstützen dabei, dass Kinder selbstständiger werden und Verantwortung für sich selbst übernehmen. Zudem lernen sie, dass Zähne putzen oder Haare waschen zum Alltag dazugehören, auch wenn man es nicht immer gerne macht. Sich zwei- bis dreimal am Tag die Zähne zu putzen, gehört genauso dazu, wie sich zu waschen oder einen speziellen Badetag einzuführen. Je selbstständiger sie in dieser Hinsicht werden, desto mehr Entlastung bedeutet das wiederum für die Eltern.
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Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale
Ein paar liebe Worte, ein Küsschen und herzliche Umarmungen machen insbesondere Verabschiedungen leichter. Auch ein kleines Lied oder ein High-Five können unterstützen. Wer sich besonders schwer tut beim Abschied, sprüht vielleicht noch ein Mut-Spray mit ätherischen Ölen zur Stärkung. Kinder lernen so, dass es nicht schlimm ist, sich für eine bestimmte Zeit zu trennen und können sich so umso mehr auf das Wiedersehen freuen.
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Ruhezeiten
Ruhezeiten sind in Familien sehr wichtig, denn häufig geht es ziemlich hektisch zu. Wenn die Kinder noch klein sind, ist der Mittagsschlaf so eine klassische Ruhezeit. Sobald die Kinder älter werden, können sie sich dann in dieser Zeit allein in ihrem Zimmer beschäftigen. Auch das trägt zur Selbstständigkeit bei und verschafft Eltern kurze Verschnaufpausen. Ruhezeiten können ebenso am Morgen oder Abend stattfinden und bedeuten, dass jetzt nicht wild rumgetobt wird. Außerdem lernen die Kinder so, dass Eltern nicht rund um die Uhr persönliche Entertainer:innen sind und Ruhezeiten sowohl separat, als auch gemeinsam stattfinden - indem man beispielsweise am Abend gemeinsam auf der Couch kuschelt oder liest.
Nachtrituale
Nachtrituale helfen dabei, herunterzukommen und nach einem aufregenden Tag zur Ruhe zu kommen. Auch wenn es ein ganz normaler Tag mit den üblichen Routinen war: Für Kinder ist das immer noch aufregend genug, und ihr Gehirn ist damit beschäftigt, alles zu verarbeiten, was es die letzten Stunden aufgenommen hat. Deshalb solltet ihr es kurz vor dem Schlafen ruhig angehen lassen.
- Gutenachtgeschichte vorlesen
- gemeinsam ein Hörbuch hören
- Gutenachtkuss
- Schlaflieder
- Massage (toll sind auch kleine Massagegeschichten)
- kuscheln
So macht Lesen Spaß: Hier findest du die besten Bücher für Leseanfänger:innen von Lesestufe 1 bis 3. Außerdem gibt's hier die schönsten Kinderbücher für den Frühling.
Versöhnungsrituale
Nicht immer bleibt's harmonisch, und es ist etwas ganz Natürliches, dass wir uns auch mal streiten. Wichtig ist nur, dass man sich schnell wieder versöhnt. Sich mit bösen Worten zu verabschieden oder traurig schlafen zu gehen, ist keine gute Idee! Kinder brauchen emotionale Sicherheit und müssen lernen, dass nach einem Streit ein klärendes Gespräch folgt. Außerdem gibt es auch Versöhnungsrituale wie beispielsweise gemeinsames Teetrinken. In jedem Fall darf eine feste Umarmung nach der Versöhnung nicht fehlen!
Krankheitsrituale
Wenn Kinder krank sind, benötigen sie noch mehr Zuwendung als ohnehin schon. Daher ist es gut, ihnen mehr Liebe in Form von Umarmungen und Küsschen zu geben als sonst, eine Suppe zu kochen und Tee zu machen. Das gibt Kindern ein gutes Gefühl und sie erleben, dass man sich in diesen Fällen um andere kümmert und einfühlsam ist.
- im gleichen Bett schlafen
- Suppe kochen
- Wärmflasche machen
- zusammen einen Film schauen
- Lieder vorsingen
- Geschichten vorlesen, in denen das Thema Kranksein vorkommt
- Spiele spielen (auch mehrere Runden hintereinander)